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ZDF-Politbarometer Dezember 2004: CDU-Parteitag ohne große Wirkung auf die politische Stimmung
Deutsche gehen optimistisch ins neue Jahr

Mainz (ots)

Der CDU-Parteitag in Düsseldorf ist ohne große
Wirkung auf die politische Stimmung in Deutschland geblieben: Die
CDU/CSU verliert geringfügig und kommt auf 41 Prozent (-1). Wie vor
zwei Wochen erreicht die SPD jetzt 32 Prozent, für die Grünen
unverändert 10 Prozent, für die FDP 7 Prozent (+1) und die PDS 4
Prozent (-1).
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, kämen
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie
taktische Überlegungen der Wähler etwas stärker zur Geltung.
Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die SPD käme
danach auf 30 Prozent, die CDU/CSU auf 41 Prozent, die Grünen
erhielten 10 Prozent, die FDP 7 Prozent, die PDS 6 Prozent und die
sonstigen Parteien zusammen ebenfalls 6 Prozent (alle unverändert).
Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und FDP weiterhin eine knappe
Mehrheit im Bundestag.
Bei der Bewertung der zehn wichtigsten Politiker können sich fast
alle etwas verbessern, Angela Merkel legt dabei besonders deutlich
zu: Weiterhin auf Platz eins und klar verbessert, liegt Joschka
Fischer mit einem Durchschnittswert auf der +5/-5-Skala von 1,8
(Nov. II: 1,5). Es folgen auf Platz zwei Friedrich Merz mit 0,9
(Nov. II: 0,7) und danach Otto Schily mit 0,8 (Nov. II: 0,6).
Geringfügig verbessert mit 0,6 Gerhard Schröder (Nov. II: 0,5).
Einen Platz nach vorne gerückt mit deutlich besseren 0,4 ist Angela
Merkel (Nov. II: minus 0,1) und damit knapp vor Wolfgang Clement mit
unveränderten 0,4, der aber in den eigenen Reihen schlechter
beurteilt wird. Klar verbessert hat sich Edmund Stoiber mit 0,2
(Nov. II: minus 0,1). Danach beginnt der Minusbereich: Leicht
verschlechtert Guido Westerwelle mit minus 0,3 (Nov. II: minus 0,2)
vor Hans Eichel mit minus 0,7 (Nov. II: minus 0,9) und Ulla Schmidt
mit minus 0,8 (Nov. II: minus 1,0).
Bei der Frage mit welchem Spitzenkandidaten die CDU/CSU die größere
Chance hat, die nächste Bundestagswahl zu gewinnen, kann Angela
Merkel wieder einen deutlichen Vorsprung vor Edmund Stoiber
erzielen: Jetzt glauben das 34 Prozent aller Befragten (Nov II: 27
Prozent) von Angela Merkel und 24 Prozent (Nov. II: 25 Prozent) von
Edmund Stoiber (andere: 17 Prozent; weiß nicht: 25 Prozent). Bei den
CDU/CSU-Anhängern fällt der Vorsprung noch deutlicher aus: Merkel 42
Prozent, Stoiber 25 Prozent, andere 18 Prozent, weiß nicht 16
Prozent.
Das Thema Patriotismus halten 40 Prozent aller Befragten für ein
sehr wichtiges oder wichtiges Thema, für 57 Prozent ist es ein nicht
so wichtiges oder überhaupt nicht wichtiges Thema. Am häufigsten
halten die Anhänger der CDU/CSU (49 Prozent) dies für ein wichtiges
Thema und am seltensten diejenigen der Grünen (26 Prozent).
Unabhängig von dieser Wichtigkeitseinstufung sind 75 Prozent aller
Befragten der Meinung, dass man als Deutscher genauso stolz auf sein
Land sein kann wie andere Nationen, 22 Prozent sind nicht dieser
Meinung. Diese Auffassung findet in allen Parteianhängergruppen eine
deutliche mehrheitliche Unterstützung.
Für das mittelmäßige Abschneiden der deutschen Schüler bei der PISA-
Studie machen die meisten (53 Prozent) das Schulsystem in
Deutschland verantwortlich, 19 Prozent sehen die Hauptschuld bei den
Eltern und jeweils 9 Prozent bei den Lehrern bzw. den Schülern. Wenn
es um konkrete Änderungen im deutschen Bildungssystem geht, dann
findet die Forderung, dass bereits im Kindergarten mit dem Lesen,
Schreiben und Rechnen begonnen werden soll, mit 60 Prozent dafür und
35 Prozent dagegen (weiß nicht/egal: 5 Prozent) die größte
Unterstützung, gefolgt von einem längeren gemeinsamen Verbleib in
der Grundschule mit 54 Prozent dafür und 33 Prozent dagegen (12
Prozent weiß nicht/egal) und der Einführung der Ganztagsschule als
Regelschule mit 51 Prozent dafür und 38 Prozent dagegen (12 Prozent
weiß nicht/egal).
Trotz aller Probleme im Bereich der Wirtschafts- und Sozialpolitik
in diesem Jahr war 2004 für die meisten (65 Prozent) persönlich eher
ein gutes Jahr und nur für 31 Prozent eher ein schlechtes. Von 2005
erwarten 58 Prozent für sich persönlich, dass es eher besser wird
und nur 28 Prozent, dass es eher schlechter wird (weiß nicht: 14
Prozent). Damit fällt das persönliche Urteil sowohl über 2004 als
auch über die Aussichten auf das nächste Jahr etwas positiver aus
als in den beiden letzten Jahren.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 7. bis 9. Dezember 2004 unter 1.233 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte.
Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 14. Januar
2005 nach dem "heute-journal".
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

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