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Peter Schaar warnt im "ZDF-Mittagsmagazin" vor Ausweitung von DNA- Analysen

Mainz (ots)

Vor einer Ausweitung von DNA-Analysen hat Peter
Schaar, Bundesbeauftragter für den Datenschutz, am 17. Januar 2005 im
"ZDF- Mittagsmagazin" gewarnt. "Ich frage mich, ob es sehr viel Sinn
macht, jetzt und immer wieder weitere Ausweitungen der DNA-Analysen
zu fordern." Denn die Ausweitung, so Schaar weiter, sei bereits
geschehen. "Im Jahr 2004 ist mit der Reform des Sexualstrafrechts ein
recht breiter Straftatenkatalog von der Vergewaltigung bis hin zur
Pornographie und zum Exhibitionismus mitaufgenommen worden." Schaar
sagte weiter, dass davon "schon sehr viele Hunderttausend Fälle
betroffen sind. Und meines Wissens sind noch nicht einmal alle Daten
von diesem Personenkreis erfasst."
Den genetischen Fingerabdruck hält Schaar deshalb für bedenklich,
weil dieser Test "ein ganz anderes Potenzial" besitze. "Das heißt,
es könnten aus diesem Gentest auch ganz andere Erkenntnisse gewonnen
werden. Und das hat das Bundesverfassungsgericht dazu veranlasst,
strenge Voraussetzungen zu definieren, und der Gesetzgeber ist dem
bisher auch gefolgt."
Schaar hält auch nichts von der Forderung, alle Straffälligen
grundsätzlich durch eine DNA-Analyse zu erfassen: "Aus meiner Sicht
wäre es überzogen, wenn jeder Taschendieb einem Gentest unterworfen
wird. Genau so gut könnte man dann natürlich die Forderung noch
weiter stellen, das ist ja schon geschehen, dass man die
Gesamtbevölkerung genetisch erfasst, um dann in Falle eines Falles
ganz schnell zum Ziel zu kommen. Das ist zu viel, was da gefordert
wird." Den "derzeitigen Kreis der Personen, bei denen solche Tests
durchgeführt werden dürfen", hält Schaar deshalb "für durchaus
angemessen".

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