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ZDF-Politbarometer Januar II 2005
Stimmung für CDU/CSU verbessert sich
Studiengebühren umstritten

Mainz (ots)

Nachdem die SPD seit November kontinuierlich immer
dichter zur CDU/CSU aufgeschlossen hatte, vergrößert sich der Abstand
zwischen Union und SPD in der politischen Stimmung auf jetzt wieder
11 Punkte. Die SPD kommt nur noch auf 32 Prozent (-2) und die CDU/CSU
verbessert sich auf 43 Prozent (+3). Die Grünen erreichen 12 Prozent
(+1), die FDP 6 Prozent (unverändert) und die PDS 4 Prozent (-1).
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, kämen
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie
taktische Überlegungen der Wähler etwas stärker zur Geltung. Dies
berücksichtigt die "Politbarometer"-Projektion: Die SPD käme danach
unverändert auf 32 Prozent, die CDU/CSU auf 40 Prozent (+1).
Unverändert bleiben die Grünen mit 10 Prozent ebenso wie die FDP mit
7 Prozent, die PDS erhielte 5 Prozent (-1) und die sonstigen Parteien
zusammen 6 Prozent (unverändert). Damit hätte weiterhin weder eine
Koalition aus CDU/CSU und FDP noch eine Koalition aus SPD und Grünen
eine regierungsfähige Mehrheit.
Aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts können die Länder
in Zukunft Studiengebühren für das gesamte Studium einführen und
nicht erst, wenn die jeweilige Regelstudienzeit überschritten ist.
Die Einführung solcher Gebühren wird aber mehrheitlich deutlich
abgelehnt: Für generelle Studiengebühren sprechen sich nur 16
Prozent aus. Die in einigen Bundesländern bereits eingeführten
Studiengebühren nach Überschreiten der Regelstudienzeit unterstützen
65 Prozent, lediglich 15 Prozent sind gegen jegliche
Studiengebühren.
Auch wenn die meisten Politiker kaum Chancen sehen, die NPD zu
verbieten, würden 73 Prozent aller Befragten ein NPD-Verbot
unterstützen. 23 Prozent sind gegen ein solches Verbot (weiß nicht:
4 Prozent). Knapp zwei Drittel (64 Prozent) sehen in der NPD eine
Gefahr für die Demokratie (sehe das nicht: 33 Prozent). Vor knapp
drei Jahren, vor dem Scheitern des NPD-Verbots, fielen die
Ergebnisse fast identisch aus.
Eine deutliche Unterstützung finden Forderungen, auch bei weniger
schweren Straftaten DNA-Tests einzuführen: 71 Prozent sind für einen
solchen routinemäßigen Einsatz des genetischen Fingerabdrucks und 26
Prozent dagegen. In allen Parteianhängergruppen findet eine solche
Gesetzesänderung deutliche Mehrheiten, lediglich bei den Anhängern
der Grünen ist sie umstritten.
Mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Deutschland sind 47
Prozent aller Befragten unzufrieden, 33 Prozent sagen, sie seien
zufrieden, und für 21 Prozent ist dies kein wichtiges Problem. Bei
der Frage, welche Partei sich am meisten für die Vereinbarkeit von
Beruf und Familie einsetzt, liegen SPD (21 Prozent), Grüne (17
Prozent) und CDU/CSU (15 Prozent) relativ dicht beieinander (FDP: 2
Prozent, PDS: 6 Prozent, keine: 13 Prozent, weiß nicht: 26 Prozent).
Von den am Sonntag im Irak stattfindenden Wahlen erhofft sich kaum
jemand (4 Prozent) eine dauerhafte Befriedung der Region. Fast zwei
Drittel (65 Prozent) befürchten sogar, dass die USA in nächster Zeit
militärisch im Iran eingreifen werden (nein: 30 Prozent).
Nach dem Urteil der Befragten sind Franz Müntefering wieder
und Christian Wulff erstmals unter den zehn wichtigsten
Politikerinnen und Politiker vertreten. Ausgeschieden sind Horst
Seehofer und Otto Schily. Alle in den Top Ten verbliebenen Politiker
mussten Einbußen hinnehmen, die stärksten Joschka Fischer, der
dennoch mit einem Durchschnittswert auf der +5/-5-Skala von jetzt 1,6
(Jan. I: 2,0) auf Platz eins liegt. Auf Anhieb auf Platz zwei
Christian Wulff mit 1,0. Allerdings traut sich über ihn nur gut die
Hälfte aller Befragten ein Urteil zu. Danach folgen Gerhard Schröder
und Friedrich Merz beide mit 0,6 (Jan. I: 0,8) vor Wolfgang Clement
mit 0,4 (Jan. I: 0,5). Einen Platz vorgerückt Angela Merkel mit 0,1
(Jan. I: 0,2), unmittelbar gefolgt von Franz Müntefering, ebenfalls
mit 0,1. Danach Edmund Stoiber mit 0,0 (Jan. I: 0,1) vor Guido
Westerwelle mit minus 0,4 (Jan. I: minus 0,2) und Hans Eichel mit
minus 0,6 (Jan. I: minus 0,4).
Die Umfragen zum "Politbarometer" wurden wie immer von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 25. bis 27. Januar 2005 unter 1257 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte.
Das nächste reguläre "Politbarometer" gibt es am Freitag, 25.
Februar 2005 nach dem "heute-journal". Am Freitag, 11. Februar 2005
sendet das ZDF ein "Politbarometer-Extra" zur Wahl in Schleswig-
Holstein.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

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