Außenpolitischer Sprecher der SPD im "ZDF-Mittagsmagazin": "Keine Gefahr einer Mullah-Republik im Irak"
Mainz (ots)
Hans-Ulrich Klose, außenpolitischer Sprecher der SPD und stellvertretender Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, sieht einen Tag nach den Wahlen im Irak "keine Gefahr, dass dort eine Mullah-Republik entsteht." Im "ZDF-Mittagsmagazin" am Montag, 31. Januar 2005, sagte Klose weiter: Die Iraker wüssten, dass sie mit der Gründung eines solchen Staates "selber eine Ursache für den möglichen Zerfall des Iraks und jedenfalls kein Zeichen der Aussöhnung mit den Sunniten setzen". Und auf ein solches Zeichen würden nicht nur die auswärtigen Beobachter setzen, sondern vor allem die Iraker selbst, "die keine Lust haben, die Gewalt und den Krieg und die Unterdrückung fortzusetzen. Sie wollen einen Neubeginn."
Die Gleichsetzung von Schiiten im Iran und im Irak findet Klose "etwas weit hergeholt". Es gebe "natürlich Verbindungen, aber die Schiiten im Irak haben wiederholt erklärt, dass sie nicht die Absicht haben, einen Gottesstaat nach iranischem Beispiel einzurichten. Und ich denke, daran werden sie sich auch halten."
Die Gefahr einer Destabilisierung des Iraks sieht Klose "eigentlich nicht", stattdessen "eher das positive Signal, dass Islam, arabische Welt und Demokratie nicht unvereinbare Begriffe sind, wie man so häufig gesagt hat. Und insofern könnten die Wahlen im Irak und ein Prozess der Modernisierung im Irak durchaus hilfreiche Signale für den Versuch sein, den arabischen Ländern im Mittleren Osten zu helfen, die Modernisierung der Wirtschaft und der politischen Strukturen zustande zu bringen."
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