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ZDF-Politbarometer April 2005,
Zunehmende Mehrheit für Schwarz-Gelb
Grüne verlieren
Mehrheit hält Verhältnis Rot-Grün für schlecht

Mainz (ots)

Der Wachstumstrend bei der Union seit Jahresanfang setzt sich fort,
die SPD kann ihren Einbruch im letzten Monat wieder etwas
ausgleichen, während die Grünen verlieren: In der politischen
Stimmung liegt die SPD jetzt bei 31 Prozent (plus 2), die CDU/CSU bei
47 Prozent (plus 2), die Grünen bei 9 Prozent (minus 3), die FDP bei
5 Prozent (minus 1) und die PDS kommt auf 4 Prozent (plus 1).
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, kämen
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie
taktische Überlegungen der Wähler etwas stärker zur Geltung. Dies
berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die SPD käme danach
unverändert auf 31 Prozent, während sich die CDU/CSU auf 43 Prozent
(plus 1) verbessert. Die Grünen erhielten 9 Prozent (minus 1), die
FDP unverändert 6 Prozent ebenso wie die PDS 5 Prozent und die
sonstigen Parteien zusammen 6 Prozent. Damit hätte eine Koalition aus
CDU/CSU und FDP eine klare Mehrheit im Bundestag.
Gut eine Woche vor dem Auftritt von Bundesaußenminister Joschka
Fischer vor dem Untersuchungsausschuss sind 48 Prozent der Meinung,
dass ihn an den Missständen um die Visa-Vergabe persönlich eine
Schuld trifft, 35 Prozent meinen das nicht (weiß nicht: 17 Prozent).
Inzwischen ist eine Mehrheit von 50 Prozent der Meinung, dass das
Verhältnis zwischen SPD und Grünen in Berlin schlecht ist und nur
noch 42 Prozent meinen, dass es gut ist (weiß nicht: 8 Prozent).
Vor einem Monat hingegen meinten nur 39 Prozent „schlecht“ und 54
Prozent „gut“ (weiß nicht: 8 Prozent).
Bei der auch innerhalb der Koalition umstrittenen Aufhebung des
europäischen Waffenembargos gegenüber China gibt es klare
Präferenzen in der Bevölkerung: Lediglich 19 Prozent sind für eine
Aufhebung des Embargos und 76 Prozent dagegen. Dabei zieht sich die
deutliche Ablehnung durch alle Parteianhängerlager.
Deutliche Zustimmung findet der Vorschlag, das Mindestlohnmodell der
Baubranche auf andere Branchen auszudehnen: Hierfür sind 63 Prozent,
31 Prozent sind dagegen und 6 Prozent haben keine Meinung.
Bei der durch die Berliner SPD-Initiative ausgelösten Diskussion um
die Rolle des Religionsunterrichts gibt es einen deutlichen
Veränderungswunsch: So sprechen sich 56 Prozent dafür aus, anstelle
des Pflichtfachs Religion ein Pflichtfach Ethik und Werte
einzuführen (dagegen: 37 Prozent; weiß nicht: 8 Prozent). Selbst
innerhalb der CDU/CSU-Anhängerschaft sprechen sich nur 51 Prozent für
die Beibehaltung des Pflichtfachs Religion aus.
Kurz vor Beginn des Konklaves in Rom hält es die überwiegende
Mehrheit der Deutschen (57 Prozent) für nicht wichtig, aus welchem
Weltteil der neue Papst kommt, 15 Prozent wollen einen Papst aus
Europa, 14 Prozent einen aus Lateinamerika, 12 Prozent einen aus
Afrika. Generell interessiert es lediglich 34 Prozent sehr stark
oder stark, wer der neue Papst wird, 66 Prozent interessiert das
weniger stark oder überhaupt nicht.
Bei der Benotung der zehn nach Meinung der Befragten wichtigsten
Politiker hat sich das Urteil über die meisten Regierungspolitiker
etwas verbessert: Weiterhin beliebtester Politiker bleibt Christian
Wulff. Er erreicht einen Durchschnittswert auf der +5/-5-Skala von
1,1 (März: 1,2). Allerdings trauen sich weiterhin zwei von fünf
Befragten kein Urteil über ihn zu. Es folgt auf Platz zwei der wieder
unter die zehn wichtigsten Politiker aufgerückte Otto Schily mit 0,5.
Danach kommt etwas verbessert Gerhard Schröder mit 0,4 (März: 0,2)
unmittelbar vor Joschka Fischer, der mit ebenfalls 0,4 zwei Plätze
zurückgefallen ist (März: 0,6). Auf Platz fünf mit verschlechterten
0,1 (März: 0,4) Angela Merkel unmittelbar vor Wolfgang Clement
ebenfalls mit 0,1 (März: 0,0). Danach folgt mit minus 0,1 geringfügig
verschlechtert Edmund Stoiber (März: 0,0). Unverändert hingegen Guido
Westerwelle mit minus 0,6 vor Hans Eichel mit minus 0,7 (März: minus
0,8) vor der jetzt wieder unter den wichtigsten Zehn vertretenen Ulla
Schmidt ebenfalls mit minus 0,7.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 12. bis 14. April 2005 unter 1 280 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte.
Das nächste reguläre Politbarometer gibt es am Freitag, 29. April
2005 nach dem "heute-journal".

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 2120

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