Keine Supernanny
ZDF-Dokumentation über den Alltag von Familienhelfern
Mainz (ots)
Sie sind keine Supernannys. Schnelle Lösungen gibt es nicht. Bis zu zwei Jahren dauert der Einsatz von Familienhelfern in der Regel. Das ZDF hat drei Familienhelferinnen aus Berlin, Nauen und Velten bei Berlin vier Wochen lang bei ihrer Arbeit begleitet. Der Film "Chaos im Kinderzimmer" von Enrico Demurray und Angelika Wörthmüller wird am Dienstag, 26. April 2005, 22.15 Uhr in der ZDF- Dokumentationsreihe "37°" ausgestrahlt.
Zu etwa 40 000 Familien kommen derzeit in Deutschland Helfer nach Hause. "Gefährdung des Kindeswohls" heißt es im Amtsdeutsch des Jugendamtes, wenn eine Familie mit den Kindern nicht mehr klarkommt. Dann wird eine Familienhelferin oder ein Familienhelfer eingeschaltet. Manchmal der letzte Schritt, bevor die Kinder ins Heim müssen. Oft bitten Eltern auch selbst um Hilfe, wenn sie merken, dass es nicht mehr weiter geht.
"In den meisten Fällen haben wir es mit Multiproblemfällen zu tun", berichtet eine Familienhelferin. Vielfach sind es Alleinerziehende, die Unterstützung brauchen. Meist fehlt es an der Fähigkeit konsequent zu erziehen, aber auch am Respekt voreinander und an der emotionalen Beziehung. Dazu kommen materielle Sorgen.
Gemeinsam versuchen Familienhelferinnen und Eltern die Probleme anzugehen. Der Film begleitet einen alleinerziehenden Vater mit drei Kindern: Essenspläne müssen organisiert, Hausaufgaben betreut werden. Der Film zeigt typische Situationen: Eine Mutter bittet ihren Sohn sein Zimmer aufzuräumen. Der Junge scheint gar nicht zu reagieren, er spielt weiter mit seinem Handy. Es kommt zum Konflikt. Die Familienhelferin will erreichen, dass sich Mutter und Sohn wieder näherkommen, einander zuhören und verstehen, sich mit Respekt begegnen. Eine andere Mutter kommt mit ihrer 13-jährigen Tochter nicht mehr klar: Hinter den endlosen Streitereien und Auseinandersetzungen wird aber auch das Ringen um Anerkennung und Liebe sichtbar. Zunächst müssen aber Pflichten im Haushalt und Familienregeln aufgestellt werden: "Freundlich miteinander reden, keine Schimpfwörter."
Der 37°-Film zeigt, wie individuelle Lösungen erarbeitet werden und was Erziehungshilfe überhaupt zu leisten vermag. Eines wird deutlich: Solange es eine emotionale Bindung zwischen Eltern und Kindern gibt, kann alles gut werden - auch wenn es manchmal lange dauert.
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