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ZDF-Magazin "Frontal 21" berichtet: Vorwürfe gegen US-Regierung und Geheimdienst
Sozialdemokraten im EU-Parlament verlangen Aufklärung über mögliche CIA-Entführungen

Mainz (ots)

ZDF-Magazin "Frontal 21" berichtet: Vorwürfe gegen
US-Regierung und Geheimdienst / Sozialdemokraten im EU-Parlament
verlangen Aufklärung über mögliche CIA-Entführungen – Anwalt fordert
im Fall el Masri Wiedergutmachung
Die Verschleppung europäischer Terrorverdächtiger durch den
amerikanischen Geheimdienst soll innerhalb der EU aufgeklärt werden.
Die sozialdemokratische Fraktion im Europaparlament prüft derzeit,
wie sich die Kommission und der Europäische Rat mit diesen Fällen
befassen sollen. Das sagte der Vorsitzende der Fraktion, Martin
Schulz, dem ZDF-Magazin "Frontal 21". Über eine parlamentarische
Anfrage soll noch in dieser Woche entschieden werden.
Unterdessen berichten US-Medien, dass die frühere US-
Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice und der ehemalige CIA Chef
George Tenet von der Verschleppung des deutschen Staatsbürgers Khaled
el Masri nach Afghanistan gewusst haben sollen. Zum ersten Mal habe
man Hinweise von den amerikanischen Behörden, dass sich alles so
zugetragen habe, wie von el Masri dargestellt, erklärte dazu sein
Anwalt, Manfred Gnjidic, gegenüber "Frontal 21". "Das zweite ist
natürlich auch, dass wir wissen, dass es hier Entscheidungsvorgänge
gibt. Und die können wir auch namentlich festmachen."
Weiterhin forderte Gnjidic: "Natürlich ist Khaled el Masri ein
halbes Jahr in Afghanistan gewesen und hat viele, viele unglaubliche
Leiden erfahren. Und für diese Leiden bedarf es in gewisser Weise
einer Art von Wiedergutmachung und Entschuldigung." El Masri war Ende
2003 an der mazedonischen Grenze festgenommen worden. Später wurde er
zu Verhören in ein afghanisches Gefängnis verschleppt.
Die sozialdemokratische Fraktion im EU-Parlament sei schon vor
längerer Zeit auf weitere mögliche Verschleppungs-Fälle aufmerksam
gemacht worden, sagte Schulz. Bekannt seien neben El Masris Fall auch
solche aus Italien, Schweden und Frankreich. "Der Verdacht, dass hier
Bürger gekidnappt worden sind, der Freiheit beraubt worden sind und
ohne rechtsstaatliche Verfahren behandelt worden sind, das ist für
Bürger der EU so wenig hinnehmbar, wie das generell nicht hinnehmbar
ist", erklärte Schulz.
Für Rückfragen zur heutigen Sendung, 3. Mai 2005, 21.00 Uhr, steht
Michael Hölting unter Tel.: 030/2099-1254 zur Verfügung.

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

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