Zehntausende Kriegsgefangene kamen nicht in der Heimat an
ZDF-Doku "Die Heimkehr der Zehntausend" schildert unbekannte Gefangenenschicksale
Mainz (ots)
Die Bilder der Wochenschau sind noch immer ergreifend: Menschen, die zehn Jahre und mehr von einander getrennt waren, liegen sich in den Armen, unter Tränen der Freude. Zu sehen sind diese Bilder von der Rückkehr der letzten Kriegsgefangenen vor 50 Jahren in der ZDF-Dokumentation "Die Heimkehr der Zehntausend - das Schicksal der Gefangenen". Das ZDF zeigt den Film von Stefan Brauburger am Dienstag, 14. Juni 2005, 20.15 Uhr.
Nach neuesten Erkenntnissen gibt es aber auch Zehntausende, die aus sowjetischer Gefangenschaft entlassen wurden, die in den Zug Richtung Heimat gestiegen waren, aber nie dort ankamen. Sie verstarben während des Transports - vor allem in den ersten Jahren nach dem Krieg. Ihre sterblichen Überreste wurden während der Fahrt aus den Waggons herausgeholt und meist in Massengräbern entlang der Strecken verscharrt. Frankfurt an der Oder war für Hunderttausende Heimkehrer die erste Station im geteilten Deutschland. Doch viele, die mit großen Hoffnungen in den Zug gestiegen waren, lebten nicht mehr, als der Zug Halt machte - sie waren zu krank, geschwächt, ausgehungert, um den Weg nach Westen zu überstehen.
Der damals 17-jährige Joachim Schneider war Augenzeuge: "Ich war erschüttert über die vielen Toten, die ich an der Wand am Gleiskörper liegen sah." Die Gebeine wohl mehrerer Tausender verstorbener Heimkehrer liegen heute noch an unbekannten Plätzen in der Oderstadt. Erst nachdem das sowjetische Militär die Totenlisten frei gegeben hat, kann die Identität der Vermissten geklärt werden. Dies ist nur ein Thema im ZDF-Film über die Heimkehr der Zehntausend, der viele bislang unbekannte Gefangenenschicksale schildert.
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