High Noon am East River
ZDF-Korrespondent Uwe Kröger zum 60. Geburtstag der Vereinten Nationen
Mainz (ots)
Am 26. Juni 1945 wurde in San Francisco die UN-Charta unterzeichnet. Mit dem Film "High Noon am East River - UN zwischen Krise und Neubeginn" wirft Uwe Kröger, ZDF-Korrespondent in New York, am Sonntag, 26. Juni 2005, 23.40 Uhr, einen kritischen Blick auf die Weltorganisation, 60 Jahre nach ihrer Gründung.
Die Vereinten Nationen sind an einem Scheideweg: Absturz in die Bedeutungslosigkeit oder radikaler Neubeginn. Umso dringlicher will Generalsekretär Kofi Annan sein ehrgeiziges Reform-Paket durchsetzen, das die UN den gewandelten geopolitischen Gegebenheiten in der Welt anpassen, ihr neue Schlagkraft, Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit verleihen soll.
"Mir wird zu lasche Gangart vorgeworfen", bekennt Kofi Annan in einem Gespräch mit Uwe Kröger. "Ich sei zu nett zu den Leuten, schlage ihnen nicht hart genug die Schädel zusammen. Aber so funktionieren die UN eben nicht".
Kofi Annan, über vier Jahrzehnte im Dienste der Vereinten Nationen, acht Jahre an der Spitze in turbulenter Zeit, ist ein Popstar der internationalen Politik. Aber er wird auch geprügelt als Sündenbock für selbstverschuldetes Versagen der UN und jenes, das auf das Konto der Mitgliedsstaaten geht.
Kröger bleibt in seinem Film den Hauptakteuren der Vereinten Nationen dicht auf den Fersen, Kofi Annan selbst und seinem neuen, zupackenden Stabschef Mark Malloch Brown. Er verfolgt das erbitterte Zerren um die Reformen, blättert in der Krisen- und Skandal-Chronik und erfährt aus erster Hand von Problemen beim Einsatz von Friedenstruppen.
Doch der Film vermittelt auch ungewohnte Einblicke in den vielsprachigen Alltag im exterritorialen Glaspalast am East River, der längst so renovierungsbedürftig ist, dass er New Yorker Sicherheitsvorschriften nicht mehr entspricht.
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