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Politikwissenschaftler Wessels im "ZDF-Mittagsmagazin": Türkei in westlicher Gemeinschaft halten

Mainz (ots)

Mit Blick auf die am Montag startenden Verhandlungen
um den EU- Beitritt der Türkei sagte der Politikwissenschaftler
Professor Wolfgang Wessels im "ZDF-Mittagsmagazin" am Mittwoch, 28.
September 2005: Die Türkei in der westlichen Gemeinschaft zu halten
sei das wichtigste Ziel. Wessels, der als ausgewiesener Fachmann für
das politische System der EU und ihre Integrationsgeschichte gilt,
sagte: "Wir sollten aber das Ziel nochmals definieren: Wir wollen ja
alle in Europa, sowohl in der EU als auch in anderen Staaten Europas,
die Türkei in der westlichen Gemeinschaft halten. Wir sollten nicht
vergessen, dass es hier ein gemeinsames strategisches Ziel gibt." Die
Frage sei nur: "Wie kommen wir am besten dahin? Mit Mitgliedschaft,
mit besonderer Mitgliedschaft, mit privilegierter Partnerschaft?" Auf
diesem Weg werde man sich nur sehr langsam voran bewegen können.
Stolpersteine sieht Wessels in der Zypern-Frage oder bei den
Minderheiten wie etwa den Kurden im Osten der Türkei. "Andererseits
sehen wir sehr viele Anstrengungen der Türkei bzw. der türkischen
Regierung, sich in unsere Richtung zu bewegen, und das kann man nur
begrüßen", sagte Wessels.
Vorteile für eine Mitgliedschaft der Türkei sieht Wessels gleich
mehrere: "Die Türkei ist ja eine wachsende Volkswirtschaft, eine der
wenigen dynamisch wachsenden Volkswirtschaften. Wir hoffen, dass die
Türkei als politischer Partner im Nahen Osten viele Position mit
vertritt, die wir hier in der EU entwickeln. Insofern wird die
Türkei ein sehr wichtiger Partner in der EU werden."
Der Zeitplan für einen möglichen Beitritt sei klar: "Nach den
offiziellen Vorgaben soll es bis zum Jahre 2014 dauern. Und wir
wissen, dass noch viele Schwierigkeiten auf dem Weg liegen. Und nach
dem Abschluss der Verhandlungen wird innerhalb der Union noch eine
intensive Diskussion darüber einsetzen, ob das in dieser Art auch
ratifiziert werden kann."

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