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ZDF

ZDF auf dem Weg zum führenden Programmanbieter für ganz Deutschland
Deutlicher Akzeptanzzuwachs in den neuen Ländern
Immer noch große Unterschiede in Ost und West in der Fernsehnutzung

Mainz (ots)

Das ZDF hat im ersten Halbjahr 2005 bei den
Fernsehzuschauern in den neuen Bundesländern die beste Akzeptanz seit
1995 erzielt und lag nach Gesamtmarktanteilen auf Rang drei aller
Anbieter. Damit sei der Sender auf dem Weg zur Positionierung als
führender Programmanbieter für ganz Deutschland ein gutes Stück
vorangekommen, resümierte ZDF- Intendant Markus Schächter in der
jüngsten Sitzung des ZDF- Fernsehrates in Schwerin. Als
längerfristiges Ziel nannte Schächter, die Schere der
unterschiedlichen Wahrnehmung des ZDF in Ost- und Westdeutschland
ganz zu schließen. "Wir werden kontinuierlich daran arbeiten, unsere
Marktposition in Ostdeutschland weiter zu verbessern, bis die
Zuschauer in den neuen Ländern vom Qualitätsangebot des ZDF genauso
überzeugt sind wie im Westen", sagte der Intendant.
Der thematische Schwerpunkt der täglichen ZDF-Berichterstattung über
und aus Ostdeutschland liege zunehmend auf aktuellen Themen und
Zukunftsperspektiven, ohne dabei jedoch die historisch-kritische
Betrachtung der DDR-Geschichte und die unterschiedlichen gewachsenen
Erfahrungen und Mentalitäten zu vernachlässigen, erläuterte
Schächter. Die Landesstudios in jedem Bundesland blieben Garant
dafür, dass das ZDF "nah dran" sei an den Menschen und dem Geschehen
in den Regionen Deutschlands. Der Umfang der Berichterstattung der
ostdeutschen ZDF-Landesstudios hat sich von Anfang 2003 bis Mitte
2005 erneut erhöht. Schächter: "Das ZDF hat sich als Eigenproduzent
sowie als Auftraggeber für Produzenten verstärkt in Ostdeutschland
engagiert und wird dies auch weiterhin tun. Das bereichert das
Programm des ZDF und tut dem Wirtschaftsraum in den neuen Ländern
gut."
Kernstücke der regionalen Berichterstattung über wichtige
politische, soziale und kulturelle Themen sind die ZDF-
Ländermagazine "blickpunkt", "Länderspiegel", "heute in Deutschland",
"hallo deutschland" und "drehscheibe Deutschland". Neben den
Informationsprogrammen seien aber erzählende Programme wie Serien und
Fernsehfilme besonders geeignet für den Aufbau einer positiven
Identifikation der ostdeutschen Zuschauer mit dem ZDF einerseits und
der Zuschauer in den alten Bundesländern mit ostdeutschen Themen
andererseits, erläuterte der ZDF-Intendant. Gerade Serien und
Fernsehfilme könnten einem großen Publikum regionale Besonderheiten
und Eigenarten der Menschen anschaulich nahe bringen. Dem ZDF gelinge
das beispielsweise mit Serien aus der "SOKO-Familie" ("SOKO Leipzig"
und "SOKO Wismar") sowie mit den beliebten Familienserien "Hallo
Robbie!" und "Unser Charly", die an der Ostsee beziehungsweise im
Raum Berlin/Potsdam spielen. Abseits der großen Massenproduktionen
nannte der ZDF-Intendant die Programmwerkstatt "Ostwind" als ein
gelungenes Beispiel dafür, mit junge Talenten Geschichten aus dem
"ganz normalen Leben" aus dem sich verändernden Osten zu erzählen.
Zwölf Kino-Koproduktionen sind in dieser Zusammenarbeit zwischen ZDF
und RBB entstanden. Sie wurden auf deutschen und internationalen
Filmfestivals gezeigt und wurden vielfach ausgezeichnet. Die dritte
Staffel mit vier Filmen läuft im Mai 2006 im ZDF.
Ostdeutsche Gesichter prägen seit der Wende das ZDF-Programm. Zu den
Identifikationsfiguren des Sender in den neuen Ländern zählen
Politik-Journalistin Maybrit Illner ("Berlin Mitte"), Showmoderatorin
Carmen Nebel ("Willkommen bei Carmen Nebel"), Andrea Kiewel als
Stimmungsmacherin im "ZDF-Fernsehgarten", Andrea Ballschuh als
Gastgeberin im Service-Magazin "Volle Kanne" und die Sport-
Moderatoren Kristin Otto, Jana Thiel und Thomas Skulski. Zu
"ZDF-Gesichtern" sind aber auch viele Schauspieler aus den neuen
Ländern geworden. Zu ihnen zählen Wolfgang Stumph als Ermittler
"Stubbe", Andreas Schmidt-Schaller als SOKO-Chef in Leipzig, Walther
Plathe als Landarzt, Ulrich Mühe als Gerichtsmediziner und nicht
zuletzt die Schwestern Anja und Gerit Kling in vielen
ZDF-Fernsehfilmen.
Nach wie vor bestehen deutliche Unterschiede zwischen Ost und West
in der Fernsehnutzung. An einem Durchschnittstag 2004 hat jeder
Bundesbürger dreieinhalb Stunden mit Fernsehen verbracht. Insgesamt
hat die Sehdauer in Deutschland in den zurückliegenden Jahren in
West- und Ostdeutschland kontinuierlich zugenommen, wobei die
Ostdeutschen mehr fernsehen und die Unterschiede sich sogar noch
vergrößert haben: Ostdeutsche saßen im Jahr 2000 mit 211 Minuten an
einem Durchschnittstag 26 Minuten längern vor dem Fernsehapparat als
Westdeutsche. 2004 war die Sehdauer der Ostdeutschen mit 238 Minuten
sogar um 35 Minuten größer als die der Westdeutschen.
Zum Teil deutliche Unterschiede treten bei den inhaltlichen
Vorlieben der Zuschauer in Ost und West in ihrem Fernsehkonsum zu
Tage. Gerade im ersten Halbjahr 2005 war das ZDF bei den
ostdeutschen Zuschauern mit qualitativ hochwertigen Angeboten
erfolgreich. Beispiele dafür sind die Dokumentationen am
Dienstagabend, die zunehmend häufig in den neuen Bundesländern
bessere Akzeptanzwerte haben als in den alten. Dies galt für "Der
Sturm" über das Kriegsende 1945 an der Ostfront ebenso wie für "Das
Drama von Dresden", "Die letzte Schlacht" oder "Königsberg - ferne,
fremde Heimat". Die Ländermagazine "blickpunkt", "Länderspiegel" und
"hallo deutschland" schneiden mit regionalen Themen in Ost- und
Westdeutschland gleichermaßen gut ab.
Im Bereich des Erzählfernsehens fällt auf, dass das ZDF mit seinen
hochwertigen Verfilmungen der Melodramen von "Rosamunde Pilcher"
oder "Inga Lindström" im Osten noch größere Erfolge als im Westen
erzielt. Auch die erste deutsche Telenovela "Bianca - Wege zum
Glück" erzielte im Osten deutlich bessere Werte. Nachrichten und
Nationalmannschafts-Fußball oder Begegnungen im Wettbewerb um den
DFB-Pokal hingegen werden von den Zuschauern in den neuen
Bundesländern weniger beachtet als in den alten Ländern.
Das ZDF konnte seit 2000 seine Akzeptanz bei den Zuschauern in den
neuen Ländern beständig steigern. Nach einem Marktanteil von 10,5
Prozent (2003) und 11,0 Prozent (2004) erzielte das ZDF im ersten
Halbjahr 2005 in Ostdeutschland mit 11,7 Prozent Marktanteil sein
bestes Resultat seit 1995 und ließ nach zehn Jahren erstmals die ARD
(11,2 Prozent) hinter sich. Marktführer in den neuen Bundesländern
ist nach wie vor RTL mit einem Marktanteil im ersten Halbjahr 2005
von 15,0 Prozent vor SAT.1 (11,8 Prozent). Weiterhin gilt, dass die
großen Privatsender sowie die Mehrheit der kleineren kommerziellen
Sender in Ostdeutschland erfolgreicher abschneiden als in
Westdeutschland. ZDF und ARD schneiden hingegen in den alten
Ländern besser ab als in den neuen.

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Telefon: 06131 / 70 - 2120

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