"Aktive Mitte" der Gesellschaft ist wichtigster Adressat der Programmarbeit
ZDF-Intendant: Ausrichtung an Interessen der mittleren Generation soll Zuschauerbindung stärken und
Mainz (ots)
"Aktive Mitte" der Gesellschaft ist wichtigster Adressat der Programmarbeit ZDF-Intendant: Ausrichtung an Interessen der mittleren Generation soll Zuschauerbindung stärken und Generationenabriss vermeiden
Das ZDF wird sein Programm noch stärker als bisher an einer Zuschauerschicht ausrichten, die gesellschaftlich, politisch und kulturell aktiv ist. In einem Bericht an den ZDF-Fernsehrat über den demografischen Wandel und die Fernsehnutzung in Deutschland erläuterte ZDF-Intendant Markus Schächter Ansätze der Programmarbeit, die sich unabhängig von der Altersstruktur der Zuschauer an der Lebenssituation, Einstellungen, Werten und Verhaltensmuster der Bevölkerung orientiert. Schächter: "Fernsehen für alle, wie wir es verstehen, darf die Zuschauer nicht auf ihre Rolle als Konsumenten in der Werbezielgruppe der 14- bis 49-Jährigen reduzieren. Ab einem Alter von etwa 25 Jahren werden die Interessen der Menschen vielfältiger, die Fernsehzuschauer sind an mehr Vielfalt in der Programm-Mischung aus Information und Unterhaltung interessiert, suchen nach Orientierung, substanzieller Anregung und Hilfe bei der Bewältigung des Alltags." Das ZDF werde in seinem Programm künftig noch stärker die Themen berücksichtigen, die eine Nähe zur Lebenswelt und den Sehbedürfnisse der "Aktiven Mitte der 30- bis 59-Jährigen" haben. Diese "vom Lebensalter her mittlere Bevölkerungsgruppe" werde in den kommenden Jahren zum quantitativ wie qualitativ wichtigen Bindeglied zwischen den Generationen werden.
Zielgruppen-Definitionen seien lediglich ein Instrument, um das Gesamtziel zu erreichen, nämlich "alle Zuschauer auf Dauer und in ihrer Altersstruktur in einem ausgeglicheneren Maße als bislang anzusprechen", sagte der ZDF-Intendant. Um einen "Generationenabriss" zu vermeiden, sei es zugleich wichtig, immer wieder neue, nachwachsende Publikumsgruppen zu erschließen. Dies erfordere eine ständige Überprüfung und Modernisierung des Programms in allen Bereichen. Langfristiges Ziel müsse eine dauerhafte Zuschauerbindung sein. Im schwierigen Umfeld des weltweit wettbewerbsstärksten Fernsehmarktes lasse sich das allerdings nur "mit langem Atem" erreichen.
Die Gruppe der "Aktiven Mitte", die vom Lebensalter her "zwischen den Generationen steht und ihr verbindendes Band ist", sei sowohl von ihren Fernsehinteressen als auch von ihren Bedürfnissen gegenüber der Gesellschaft her "wichtigster Adressat öffentlich- rechtlicher Programmarbeit". Schächter: "Als Public-Service-Anbieter mit einer großen Vielfalt an Themen, Genres und Handschriften ist das ZDF-Programm in besonderem Maße geeignet, diesen Zuschauern Orientierungspunkte zu geben, die für den aktiven Teil der Gesellschaft von Bedeutung sind". Mit einem substanziellen, öffentlich-rechtlichen Programmangebot biete sich heute dem ZDF die Chance, auch Teile der Bevölkerungsgruppen zurückzugewinnen, die sich in den 90er Jahren als Teil der "Spaßgesellschaft" verstanden haben und mit zunehmendem Alter andere Ansprüche an das Fernsehangebot entwickeln. Das sei nicht mit jeder Sendung und mit jedem Thema zu erreichen. Mittelfristig werde das ZDF aber seine Programmstrukturen auf dieses Ziel hin ausrichten, erläuterte der Intendant.
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