Thilo Bode im "ZDF-Mittagsmagazins": "Billige Lebensmittel müssen genauso sicher sein wie teure"
Mainz (ots)
Der Verbraucherschützer Thilo Bode hat den Staat aufgefordert, für sichere Lebensmittel zu sorgen gerade angesichts des erneuten Fleischskandals. Im "ZDF-Mittagsmagazin" am Mittwoch, 23. November 2005, sagte der Geschäftsführer der Verbraucher-Organisation "Food watch": Es sei die Aufgabe des Staates, "für das Grundrecht der Verbraucher auf körperliche Unversehrtheit zu sorgen." Es sei eine Ideologie, die sich breit gemacht habe, dass der so genannte 'Billigwahn' der Verbraucher für diese Skandale verantwortlich sei, so Bode. "Es ist ein Grundrecht der Verbraucher, dass auch billige Lebensmittel so sicher sind wie teure." Dies müsse der Staat gewähren. Dieser Aufgabe komme er bis jetzt nicht nach, so Bode. Deshalb sei in erster Linie die Politik gefragt.
Wichtig sei zudem für den Verbraucher zu fragen, wo das Fleisch herkomme und wie es hergestellt sei. Dennoch könne er da keine großen Hoffnungen machen, so Bode. Der Verbraucher sei diesen Zuständen relativ hilflos ausgeliefert: "Es ist durchaus möglich, dass Gelatine aus Schlachtabfällen sich im billigen wie auch im teuren Joghurt wiederfindet." Die Spielregeln müssten sich daher ändern. "Die können sich nur ändern, wenn die Verbraucher sich wehren, zum Beispiel sich organisieren und zusammenschließen." Dann könnten Verbraucherschützer Druck auf die Politik ausüben, und ohne Druck werde sich nichts ändern.
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