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ZDF-Politbarometer Extra zu den Landtagswahlen In Mecklenburg- Vorpommern und Berlin September 2006: Deutliche Verluste für die SPD in Mecklenburg-Vorpommern
Wowereit in Berlin sehr klar vor Pflüger

Mainz (ots)

Gut eine Woche vor den Landtagswahlen in
Mecklenburg-Vorpommern und in Berlin sind die Wähler in ihrer
Entscheidung noch sehr unsicher. Besonders ausgeprägt ist das in
Berlin zu erkennen, wo 46 Prozent angeben, noch nicht zu wissen, ob
und wen sie wählen wollen, in Mecklenburg-Vorpommern sind es 43
Prozent.
Die Ursachen dafür liegen in der seit Jahren zurückgehenden
Bindung großer Teile der Wählerschaften an einzelne Parteien,
gleichzeitig erscheinen die Parteien den Wählern immer weniger
unterscheidbar. Dadurch fallen die Entscheidungen zu einem immer
späteren Zeitpunkt. Verstärkt werden diese Tendenzen durch die große
Koalition in Berlin, die eine Polarisierung zwischen den beiden
Volksparteien CDU und SPD weitgehend verhindert und die Mobilisierung
dieser Wählerschichten für die Parteien viel schwieriger macht.
Die folgenden Projektionswerte geben deshalb lediglich ein
Stimmungsbild für die Parteien gut eine Woche vor der Wahl wieder
und stellen keine Prognose für den Wahlausgang am 17. September 2006
dar:
Projektion Mecklenburg-Vorpommern: SPD 29 Prozent, CDU 33 Prozent,
Linke.PDS 18 Prozent, FDP 7 Prozent, Grüne 4 Prozent, NPD 7 Prozent
und Sonstige zusammen 2 Prozent. (Wahlergebnis 2002: SPD 40,6
Prozent, CDU 31,4 Prozent, PDS 16,4 Prozent, FDP 4,7 Prozent, Grüne
2,6 Prozent, Sonstige 4,3 Prozent)
Projektion Berlin: SPD 32 Prozent, CDU 22 Prozent, Linke.PDS 17
Prozent, Grüne 13 Prozent, FDP 8 Prozent, und Sonstige zusammen 8
Prozent. (Wahlergebnis 2001: SPD 29,7 Prozent, CDU 23,8 Prozent, PDS
22,6 Prozent, Grüne 9,1 Prozent, FDP 9,9 Prozent, Sonstige 4,9
Prozent)
Während Klaus Wowereit (SPD) in Berlin seinen Herausforderer von der
CDU, Friedbert Pflüger, sehr deutlich auf Distanz hält, ist der
Vorsprung von Harald Ringstorff (SPD) in Mecklenburg-Vorpommern
gegenüber Jürgen Seidel (CDU) deutlich geringer: 64 Prozent
bevorzugen Wowereit als Regierenden Bürgermeister in Berlin und nur
18 Prozent Pflüger. Auch bei der Bewertung auf der +5/-5-Skala liegt
Wowereit mit einem Durchschnittswert von 1,3 deutlich vor Pflüger,
der mit minus 1,1 bewertet wird. In Mecklenburg-Vorpommern liegt
Ringstorff mit 49 Prozent zwar bei der Frage nach dem bevorzugten
Ministerpräsidenten vor seinem Herausforderer Seidel, der auf 34
Prozent kommt. Allerdings wird Ringstorff lediglich mit 0,9 auf der
+5/-5-Skala bewertet und Seidel kommt dort auf 0,8.
In beiden Ländern regiert eine Koalition aus SPD und PDS. In Berlin
dürfte diese auch nach der Wahl weiter über eine Mehrheit verfügen.
Ob es für eine rot-grüne Mehrheit reichen könnte, ist aufgrund der
erkennbaren Unsicherheiten der Wahlentscheidung aber nicht
zuverlässig zu beurteilen. Direkt nach Koalitionen gefragt, fänden
in Berlin 34 Prozent ein Bündnis aus SPD und CDU am besten, 33
Prozent eines aus SPD und Grünen, während die amtierende Koalition
aus SPD und Linke.PDS nur auf 24 Prozent kommt. In Mecklenburg-
Vorpommern wollen nur 29 Prozent eine rot-rote Koalition, während 61
Prozent eine Koalition aus SPD und CDU bevorzugen würden. Aufgrund
der dortigen aktuellen Stimmungslage könnte es für die Fortsetzung
der Koalition aus SPD und Linke.PDS knapp werden. Sollte es den
Grünen noch gelingen, etwas zuzulegen und die 5 Prozent-Grenze zu
überspringen, wäre rot-rot ohne Mehrheit.
Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 4. bis 7. September 2006 unter jeweils gut 1.000 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in den jeweiligen
Bundesländern. Die Fehlertoleranz beträgt bei den großen Parteien 3,0
Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,6 Prozentpunkte.

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell

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