ZDF-Korrespondent Michael Schmitz war Opfer der DDR-Staatssicherheit
Mainz (ots)
Der frühere DDR-Korrespondent des ZDF, Michael Schmitz, war nie inoffizieller Mitarbeiter (IM) der DDR-Staatssicherheit, sondern ist von den DDR-Behörden "abgeschöpft" worden. Ein leitender Mitarbeiter der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen teilte dem ZDF am Mittwoch, 15. November 2006, erstmalig mit, dass es sich bei dem IM- Vorgang "Cousin" definitiv nicht um Michael Schmitz handle. Vielmehr sei unter diesem Decknamen eine andere Person mit deckungsgleichen biografischen Angaben geführt worden, die ebenfalls in Beziehung zum ZDF gestanden habe. Gegen diese dem ZDF unbekannte Person hatte die Bundesanwaltschaft ermittelt, das Verfahren aber später eingestellt. "IM Cousin" ist auch Thema der zweiteiligen Dokumentation "Die Feindzentrale Das ZDF im Visier der Staatssicherheit", die das ZDF am Donnerstag, 16. November 2006, 23.45 Uhr und am Freitag, 17. November 2006, 0.10 Uhr, ausstrahlt. In diesem zweiteiligen Film äußert sich Schmitz über seine damalige Arbeit in Ost-Berlin und seine Kontakte zu den Sicherheitsbehörden. Die heute bekannt gewordenen neuesten Erkenntnisse der Birthler- Behörde fließen in die aktualisierte Fassung der ZDF-Dokumentation ein.
Film-Autor Christhard Läpple: "Damit handelt es sich bei Michael Schmitz um einen klassischen Fall von Abschöpfung eines bundesdeutschen Journalisten. Er wurde in einer Sammeldatei mit 85 anderen Personen geführt. Aufgrund seiner journalistischen Kontakte in die DDR geriet er an einen Offizier im besonderen Einsatz (OIBE), der sich ihm als Mitarbeiter des Journalistenverbandes ausgegeben hatte". Diese Kontakte und Gespräche fanden ohne Schmitz' Wissen Eingang in Berichte der Abteilung X der Stasi-Aufklärung.
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