Pressemitteilung
Programmakzente für das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft
ZDF verstärkt Migrations- und Integrationsthemen in seinen Sendungen
Mainz (ots)
Programmakzente für das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft / ZDF verstärkt Migrations- und Integrationsthemen in seinen Sendungen / Intendant Schächter: Auffälliger präsentieren
Die Darstellung des Lebensalltags von Migranten und der Integration von Menschen ausländischer Herkunft "ist ein Querschnittsthema und muss kontinuierlicher Bestandteil unserer gesamten Programmarbeit sein". Zu dieser Einschätzung gelangte ZDF-Intendant Markus Schächter in einer Vorlage an den ZDF-Fernsehrat zur Darstellung von Migration und Integration in den ZDF-Programmen. Eigene Integrationskanäle oder ausgewiesene Sendungen zu dieser Thematik seien nicht erforderlich, resümierte der ZDF-Intendant. Gleichwohl werde der Sender künftig verstärkt auffällige Akzente im Programm setzen, die das Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft in unserer Gesellschaft in den Mittelpunkt rücken. Schächter: "Den Medien kommt die Aufgabe zu, Menschen aus sehr unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaften miteinander bekannt zu machen und ins Gespräch zu bringen. Dazu gehört auch, dass wir die sich verändernden Lebenserfahrungen der zweiten oder dritten Migranten- Generation sowie ihrer Angehörigen aufgreifen." Der ZDF-Fernsehrat bestärkt den Sender in seinem Vorhaben, seine Programmarbeit auf diesem Feld zu intensivieren.
Die Anzahl thematisch auffälliger ZDF-Produktionen, die sich unmittelbar Fragen der Migration und Integration widmen, soll erhöht werden, kündigte ZDF-Intendant Schächter an. Beispielhaft dafür sei etwa eine dreiteilige Dokumentationsreihe zur Geschichte des Islam, die für das Abendprogramm vorgesehen ist. Neben einer verstärkten Berücksichtigung in Magazinbeiträgen sollen Programm- und Themenschwerpunkte (beispielsweise ein Schwerpunkt "Religionen" in 3sat) auf allen ZDF-Kanälen und im Online-Angebot die öffentliche Wahrnehmung von Migrations- und Integrations-Themen fördern. Auch in der Präsentation von Sendungen und in Fernsehfilmen und Serien soll sich der knapp 20-prozentige Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund widerspiegeln. Wie die Erfahrungen auch in anderen Ländern gezeigt habe, sei es für die Behandlung von Migrations- und Integrationsthemen unabdingbar, Journalisten zur Verfügung zu haben, die eigene Erfahrungen in ihre Aufarbeitung einbringen können, erläuterte Schächter. Dies werde das ZDF bei der Besetzung von Volontariats- und Redaktionsstellen stärker berücksichtigen. Gleichzeitig sollen Aus- und Fortbildungsprogramme für das Redaktionspersonal systematisch Hintergründe und Zusammenhänge des Themenkreises Migration und Integration erhellen.
Um das Mediennutzungsverhalten von Migranten in einer digitalen Medienwelt noch besser zu verstehen, führen ZDF und ARD gegenwärtig eine bundesweite Repräsentativbefragung durch. Ziel ist, die Bedeutung deutscher und ausländischer Medien im Medienbudget der wichtigsten Migrantengruppen sowie die Erwartungshaltung an die einzelnen Medien zu untersuchen.
Bisher sind Forschungsergebnisse zur Mediennutzung von Migranten nur lückenhaft vorhanden. Mit einzelnen inhalts- und nutzungsbezogenen Forschungsprojekten haben ZDF und ARD jedoch einzelne Facetten der Fernsehnutzung bei Zuschauern ausländischer Herkunft zusammengetragen, erläuterte der ZDF-Intendant. Demnach nutzen Migranten in der Regel sowohl deutsche als auch ausländische Medien. Generell sei ein starkes Interesse an Fiktion und Unterhaltung im Fernsehen zu beobachten. Fragen der Integration seien für Migranten bei ihrer Fernsehnutzung von nachgelagerter Bedeutung. Insbesondere Film- und Serienproduktionen aus den USA bedienten den "Wunsch nach Spektakel und Glamour". Der Erfolg solcher Programme bei Migranten sei indessen nicht mit tatsächlicher Integrationsleistung eines Senders gleichzusetzen, mahnte Schächter. Ein tatsächlicher Beitrag zur Integration im Fernsehen erfordere zwingend, die Gruppen der zugewanderten ebenso wie der einheimischen Bevölkerung zu erreichen und ins Gespräch zu bringen. Dies sei eine "Querschnittsaufgabe" an das Gesamtprogramm.
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