Parteienforscher Korte im "ZDF-Mittagsmagazin":
"Machtverlust Stoibers erkennbar"
Mainz (ots)
Die Diskussion um Edmund Stoiber wertete Parteienforscher Karl- Rudolf Korte heute im "ZDF-Mittagsmagazin" als demokratischen Vorgang. "Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Partei gut ein Jahr vor der neuen Wahl darüber nachdenkt, ob man nach 13 Jahren vielleicht ein neues Zugpferd braucht." Das sei sehr demokratisch. Dabei gebe es eben unterschiedliche Positionierungen etwa zwischen CSU-Fraktionschef Herrmann und Parteivize Seehofer und pflichtschuldige Sitzungserklärungen sowie Solidaritätsbekundungen. "Die taugen aber nicht viel, weil sie nicht über den Tag hinaus andauern werden. Es ist absehbar, dass das, was man einmal als Gemeinsamkeit gefasst hat, in zwei, drei Wochen nicht mehr gilt," meinte Korte.
"Es sind Vorboten des Machtverlustes auf vielen Ebenen erkennbar und deshalb müsste man ihm (Stoiber) einen Weg zu einem ehrenvollen Abschied ebnen", so der Essener Politikwissenschaftler. Es gehe darum, an die Zukunft mit einem neuen Kandidaten zu denken und nicht darum, Stoibers Verdienste in der Vergangenheit zu kritisieren.
Es würden täglich Warnzeichen abgegeben, so Korte, die Stoiber nicht wahrnehmen wolle. "Frühwarnsysteme funktionieren nicht mehr, (...) neue Intrigen tauchen öffentlich auf." Das sei alles neu für die CSU und deshalb werde bei dieser Strategie auch keine Ruhe eintreten, führte Korte aus.
Mainz, 15. Januar 2007 ZDF Pressestelle Telefon: 06131-702120/-21
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