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Donnerstag, 26. April 2007, 22.15 Uhr, Maybrit Illner

Mainz (ots)

Donnerstag, 26. April 2007, 22.15 Uhr
Maybrit Illner
Thema: Der lange Schatten der RAF: Angst vor der Wahrheit?
Die Gäste:
Michael Buback, Sohn des im April 1977 von der RAF ermordeten
Generalbundesanwalts Siegfried Buback
Hans-Jochen Vogel (SPD), ehemaliger Bundesjustizminister
im "Deutschen Herbst" Bernhard Vogel
(CDU), ehemaliger Ministerpräsident, begnadigte RAF- Terroristen
Hans-Christian Ströbele (Bündnis ´90/Die Grünen), MdB, Ex-RAF-
Verteidiger
Markus Söder (CSU), Generalsekretär
Wolfgang Herles, Journalist und Autor der Dokumentation "Gnade ohne
Wahrheit. Warum die Akte RAF nicht geschlossen werden kann"
Keine Gnade ohne Wahrheit - diese Forderung erheben viele Angehörige
von RAF-Opfern, wie Michael Buback, seit über 30 Jahren. Der
mafiaähnliche Schweige-Schwur der Täter schien bis zu diesem
Wochenende zu halten: Wer hat wen ermordet? Wer hat geschossen in
den Terror-Fällen Jürgen Ponto, Hanns-Martin Schleyer, Gerold von
Braunmühl und Heinz Hillegaart? Die RAF-Täter schwiegen zu diesen
Fragen - bisher. Nun hat Peter Jürgen Boock seine Version der
Geschichte dargelegt, aber er gilt als fragwürdiger Zeuge.
Wer zu den Mördern des damaligen Generalbundesanwalts Siegfried
Buback gehörte, stand für Politik und Justiz lange fest: Christian
Klar, der beim Bundespräsidenten um Begnadigung gebeten hat. Boock
entlastet ihn und deutet an, dass der frühere RAF-Terrorist Stefan
Wisniewski der Todesschütze gewesen sein müsse. Klar sei gar nicht
in Deutschland gewesen. Wird damit dessen Begnadigung
wahrscheinlicher? Wie viel Wahrheit fordert Michael Buback jetzt
noch?
Durch die Hinweise von Boock sind auch Ungereimtheiten in der Arbeit
der damaligen Ermittler in die Diskussion geraten. Was wusste das
BKA von der Ex-Terroristin Verena Becker? Welche Aussagen wurden
weitergegeben? Welche nicht? Und warum? Die Bundeskanzlerin hat
Aufklärung gefordert, Innenminister Schäuble eine Untersuchung
angeordnet, ob wichtige Details zum Mordanschlag auf
Generalbundesanwalt Siegfried Buback im April 1977 der Justiz
vorenthalten wurden.
Müssen einige Kapitel über den RAF-Terrorismus und seine Bekämpfung
neu geschrieben werden? Warum sind mehrere der späteren RAF-
Terroraktionen überhaupt nie aufgeklärt worden? Welche Rolle spielte
die damalige DDR? Und: Wie wichtig ist die Auseinandersetzung mit
diesem düsteren Kapitel der bundesdeutschen Geschichte heute noch?
Reicht ihr langer Schatten in die Gegenwart? Hat es bei der
Aufarbeitung ähnliche Mängel gegeben wie früher mit der Aufarbeitung
der Geschichte Nazi-Deutschlands? Über diese und andere Fragen
diskutiert Maybrit Illner mit ihren Gästen.

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

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