Forschungsministerin Schavan im "ZDF-Mittagsmagazins": Keine Anreize geben, Embryonen zu schädigen
Mainz (ots)
Bundesforschungsministerin Annette Schavan hat angesichts der Anhörung im Bundestag zur Stammzellenforschung betont, dass der Inhalt des bisherigen Gesetzes bestehen bleibe. "Ich schließe aus, dass die Substanz des Gesetzes verändert wird." Sie wolle dem Ergebnis nicht vorgreifen. Aber es dürfe keinen Anreiz geben, um menschliche Embryonen zu schädigen. "Die Grundüberzeugung die hinter unserer Gesetzgebung steht, heißt: Lebensschutz geht vor Forschungsfreiheit. (...) Wir haben in den vergangenen Jahren erreicht, dass Deutschland auch ein international anerkanntes hohes Niveau bei der Alternative, nämlich der adulten Stammzellenforschung hat."
Zur Tatsache, dass in Deutschland zu Forschungszwecken Stammzellen aus dem Ausland verwendet werden dürfen, die vor dem Jahr 2002 entstanden sind, sagte Schavan: "Das ist keine Doppelmoral, sondern das war zum Zeitpunkt der Beratung die feste Überzeugung, dass menschliche Embryonen nicht zur Gewinnung von Stammzellen zerstört werden sollen", sagte Schavan. Hier hätte man einen Stichtag in der Vergangenheit setzen müssen. "Wir haben uns bemüht, auch noch ein höheres Maß an Lebensschutz auf die Ebene der europäischen Union zu bringen.
Heute gehe es bei den Beratungen im Bundestag auch um eine Verschiebung dieses Stichtages. Die Frage sei: "Gibt es nur diesen Zeitpunkt 2002, der gesetzt ist, oder gibt es die Möglichkeit, die Grundüberzeugungen klar zu vertreten, und zugleich über einen anderen Zeitpunkt des Stichtags nachzudenken?", meinte Schavan. Die Bundesregierung werde bei diesem hochsensiblen Thema keinerlei Initiative ergreifen. "Aber es wird sich zeigen, ob wir Wege finden, wie sich Lebensschutz und Erwartung der Forscher noch anders verbinden lässt, als bisher."
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