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'68 und die RAF - Eine romantische Affäre?
"Das Philosophische Quartett" im ZDF diskutiert mit Blick auf den 40. Jahrestag der Erschießung von Benno Ohnesorg

Mainz (ots)

"Das Philosophische Quartett" diskutiert am Sonntag,
3. Juni 2007, 23.40 Uhr im ZDF über "68 und die RAF" und über die 
Frage: War es "eine romantische Affäre?" Zu Gast bei den Philosophen 
Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski sind Spiegel-Kulturchef 
Matthias Matussek und Filmregisseur Volker Schlöndorff.
Bundespräsident Horst Köhler hat entschieden, den wegen vielfachen
Mordes einsitzenden ehemaligen RAF-Terroristen Christian Klar nicht 
zu begnadigen. Mit der Verweigerung des Gnadenerweises hat der 
Bundespräsident die Stimmung in großen Teilen der Bevölkerung 
getroffen, die sich, Umfragen zufolge, bei einer Begnadigung in ihrem
Gerechtigkeitsempfinden grob irritiert gesehen hätte. Der 
unvermittelt auftauchende Schatten jener "bleiernen Zeit" des 
Terrors, der sich genau 30 Jahre nach dem "Deutschen Herbst" zeigte, 
scheint nun fast wieder verflogen.
Doch ist das wirklich so? Oder ist die deutsche Gesellschaft immer
noch befangen in der Aufarbeitung des Symboljahres 1968, auf das sich
auch die RAF bezog? Darüber diskutiert "Das Philosophische Quartett" 
zum 40. Jahrestag der Erschießung des Berliner Studenten Benno 
Ohnesorg, dessen Tod am 2.Juni 1967 zum Fanal des gewaltbereiten 
studentischen Protestes wurde.
Die Bedeutung der '68er-Bewegung ist immer noch umstritten, obwohl
sie in der gesellschaftlichen Wirklichkeit der Bundesrepublik Spuren 
hinterlassen hat. '68 wird für viele Veränderungen verantwortlich 
gemacht - für den Verfall der Familie ebenso wie für das Verschwinden
guter Manieren, für den Erziehungsnotstand oder die Lockerung der 
Sexualmoral. Zudem gilt '68 für viele als Ende der Nachkriegszeit, 
als Befreiung, als Zeichen des Versuchs, mehr Demokratie zu wagen, 
als Beginn des umweltkritischen Bewusstseins, als Durchbruch der 
Popkultur.
War aber die '68er-Bewegung wirklich Akteur dieser Veränderungen 
oder nur deren Symptom? Die damaligen Visionen und Utopien, ob 
töricht oder nicht, sprechen auch für eine Jugendbewegung mit großem 
romantischen Überschuss, so Safranski und Sloterdijk. Für 
Spiegel-Kulturchef Matthias Matussek, Jahrgang 1954, Verkünder eines 
neuen deutschen Patriotismus und Angehöriger einer jüngeren 
Generation, haben die 68er Phänomene weitgehend historische Aspekte. 
Filmregisseur Volker Schlöndorff, 1939 geboren, hat mit Filmen wie 
"Deutschland im Herbst" oder "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" 
Position bezogen.
Das nächste "Philosophische Quartett" präsentiert das ZDF nach der
Sommerpause am Sonntag, 30. September 2007.
Mainz, 30. Mai 2007
ZDF Pressestelle

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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