K1 Die Reportage: "Eis-Brecher - Mit 28.000 PS durchs Packeis"
Ein
Film von Michaela Petek-Dinges
Unterföhring (ots)
Temperatursturz auf minus 25 Grad und heftiger Wind. Eine Krisensituation für die Schifffahrt im Bottnischen Meerbusen vor Finnland. Aus kleinen Eisklümpchen wird binnen weniger Tage eine dicke Eisschicht. Kein Weiterkommen mehr für Passagierschiffe, Frachter und Tanker - wäre da nicht die finnische Eisbrecherflotte. Die neun schwimmenden Kraftpakete sind jetzt im Dauereinsatz, damit rund 10.000 Handelsschiffe den Weg in die Häfen und wieder hinaus aufs offene Meer schaffen. Die Wasserstraßen auch im Winter befahrbar zu halten, lässt sich Finnland Millionen kosten, denn 85 Prozent aller Güter werden auf dem Seeweg nach Finnland befördert.
"K1 Die Reportage" begleitet die "Nordica", einen mit modernster Elektronik ausgestatteten Eisbrecher einer neuen Generation, auf ihrer Mission in der Ostsee. Selbst durch 1,8 Meter dickes Eis kann das 116 Meter lange Schiff noch problemlos fahren - dank seiner 28.000 PS aus vier Dieselmotoren. Soviel Kraft braucht die "Nordica", um in schwierigen Eissituationen festgefahrene Handelsschiffe wieder flottzubekommen. Vor allem bei Wind, wenn das Treibeis die Fahrrinne schnell wieder verschließt, muss jedes Schiff einzeln an die Leine genommen und im Huckepack-Verfahren durchs Eis geschleppt werden - egal, ob bei Tag oder bei Nacht.
K1-Autorin Michaela Petek-Dinges zeigt den harten und zeitweise nervenaufreibenden Alltag der Mannschaft an Bord der "Nordica". Bei extremen Wetterbedingungen arbeiten die 24 Männer in Sechs-Stunden-Schichten rund um die Uhr, drei Wochen am Stück. Einen Großteil der Arbeit übernehmen die Computer, aber wenn es kritisch wird beim Einsatz im Eis, zählen nur noch jahrelange Erfahrung und das Fingerspitzengefühl von Kapitän Torsten Roos.
Sein Arbeitsplatz liegt im sechsten Stock, unterhalb der Kommandobrücke. Hier steht sein Computer, der angeschlossen ist an das so genannte Icebreaker-Net. Anhand von Satellitenfotos, die der Eisdienst des Finnischen Marineforschungsinstituts zusammenstellt, kann der Kapitän ablesen: Wo gibt es Eis? Ist es Packeis oder eine glattgefrorene Fläche? Sind Fahrrinnen zugefroren? Wo befinden sich gerade die anderen Eisbrecher?
Hat der Eisbrecher ein Schiff kurz vor den Hafen gebracht, kommt für die letzten drei bis fünf Seemeilen ein Lotse an Bord. Ein schwieriges Unterfangen, vor allem, wenn das Eis nicht glatt ist. Denn dann geht per Motorschlitten nichts mehr und es bleibt nur der Einsatz des Hydrokopters. Das propellergetriebene viersitzige Vehikel ist in strengen Wintern das einzige Fahrzeug, mit dem man längere Strecken auf dem Eis zurücklegen kann.
K1 Die Reportage: "Eis-Brecher - Mit 28.000 PS durchs Packeis" - am Donnerstag, den 28. März 2002, um 22:15 Uhr bei Kabel 1.
Bei Rückfragen: Kabel 1, Julia Abach Tel: 089/ 9507-2244 Kabel1.de
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