Frank Wössner verlässt Vorstand der Bertelsmann AG
Peter Olson übernimmt Verantwortung für das weltweite Buchverlagsgeschäft unter der Dachmarke Random House
Gütersloh/New York (ots)
Klaus Eierhoff führt Buchclubs mit E-Commerce zusammen
Frank Wössner wird mit Erreichen des 60. Lebensjahres Ende März den Vorstand der Bertelsmann AG verlassen und seine Aufgaben als Vorstandsvorsitzender der Buch AG niederlegen. Die Aufgaben von Frank Wössner haben gemäß einer vor gut einem Jahr getroffenen Kontinuitätsregelung Peter Olson (51) und Klaus Eierhoff (47) übernommen. Olson ist Chairman und CEO von Random House Inc. und tritt mit Wirkung zum 1. April 2001 als erster Amerikaner in den Vorstand der Bertelsmann AG ein. Er ist für das gesamte Buchverlagsgeschäft des Unternehmens zuständig. Eierhoff, Bertelsmann-Vorstandsmitglied und Leiter der DirectGroup Bertelsmann, hat bereits im Juli vergangenen Jahres zusätzlich zu den E-Commerce-Aktivitäten die Führung der Bertelsmann-Buchclubs übernommen.
Thomas Middelhoff (47) Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann AG: "Peter Olson ist der richtige Mann an der richtigen Stelle. Ihn zeichnet eine große Leidenschaft für Bücher und das Lesen aus. Er verbindet unternehmerischen Mut und Tatkraft mit Sensibilität für die Arbeit mit Verlegern und Autoren. Die von ihm geleistete exzellente Integration der Random House-Gruppe hat den Grundstein für die weitere positive Entwicklung der Buchverlage bei Bertelsmann gelegt. Peter Olson wird als Amerikaner die Arbeit des Vorstandes der Bertelsmann AG bereichern."
Frank Wössner hat eine erfolgreiche Ära des Bertelsmann-Buchgeschäfts geprägt: Die Buch AG gedieh unter seiner Führung zum größten Buchhaus der Welt. Die wichtigste unternehmerische Weichenstellung gelang dabei Mitte 1998 mit dem Erwerb und der anschließend reibungslosen Integration des weltweit größten englischsprachigen Verlagshauses, Random House. Auf dem deutschsprachigen Markt brachte Wössner die Verlagsgruppe München an eine Spitzenposition und zu neuer Profitabilität. Die Buchclubs, Keimzelle des internationalen Medienunternehmens, expandierten unter Frank Wössner nach Osteuropa und Asien, den deutschen Club führte er aus einer damals schwierigen Situation heraus zu neuer Stärke. Frank Wössner hatte in den vergangenen Jahren maßgeblichen Anteil daran, das Buch aus seiner traditionellen Form in ein modernes Umfeld mit neuen Vertriebswegen und der Digitalisierung aller Inhalte zu transferieren. Das Kulturgut Buch und die Kulturtechnik des Lesens förderte er in zahlreichen Ämtern und Funktionen, so etwa bei der "Stiftung Lesen" oder beim weltweit größten Literaturfestival "Leipzig liest".
Thomas Middelhoff über Frank Wössner: "Im Namen des Vorstands danke ich Frank Wössner für seine Verdienste und seinen Einsatz für Bertelsmann, insbesondere für die Buch- und Clubgeschäfte. Ganz besonders dankbar bin ich für die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit während der gemeinsamen Jahre im Bertelsmann-Vorstand. Frank Wössner wird seine weitreichenden Erfahrungen in der Medienwirtschaft, in Marketing und Vertrieb künftig in neue unternehmerische Aufgaben und Ämter einbringen. Ich wünsche ihm dafür weiterhin viel Erfolg und persönliches Glück".
Das Buchgeschäft von Bertelsmann ist inzwischen neu aufgestellt. Das Unternehmen hatte die rasanten Veränderungen im Markt und im Verbraucherverhalten bereits im vergangenen Jahr zum Anlass für eine weitreichende strategische Neuordnung genommen: Die mehr als hundert Buchclubs mit ihren weltweit 29 Millionen Kunden wurden aus dem Verlagsbereich ausgegliedert und der DirectGroup unter Klaus Eierhoff zugeordnet, in der alle Endkundengeschäfte des Unternehmens - on- und offline - gebündelt sind. Mit rund 55 Millionen Kundenbeziehungen ist die DirectGroup damit weltweit eines der größten Unternehmen im Endkundengeschäft mit Medienprodukten.
Die weit über hundert renommierten Buchverlage in vier Kontinenten, die bislang unter Buch AG firmierten, werden ab 1. April unter der Dachmarke Random House vereint und von New York aus geführt. Sie erwirtschaften derzeit rund 70 Prozent ihres Umsatzes in Nordamerika. An der Spitze des Buchgeschäfts steht künftig Peter Olson. Seine Berufung in den Bertelsmann-Vorstand ist nicht nur ein unbedingtes Bekenntnis zu höchster inhaltlicher Qualität und flexiblem unternehmerischen Handeln im Stammgeschäft Buch, sie stärkt auch die Internationalität des Medienunternehmens Bertelsmann.
Der Name Random House steht für ein mit Sorgfalt gepflegtes literarisches Erbe und aktiv geförderte Gegenwartsliteratur. Die Titel der verschiedenen Verlage mit ihren jährlich mehreren tausend Neuerscheinungen finden sich regelmäßig auf den renommiertesten Bestsellerlisten wieder. Zudem arbeitet keine Verlagsgruppe mit mehr Nobelpreisträgern zusammen.
Über die Bertelsmann AG (www.bertelsmann.de, www.bertelsmann.com)
Als weltweit internationalstes Medienunternehmen besetzt Bertelsmann führende Positionen in der globalen Medien- und Unterhaltungsbranche. Die Bertelsmann Gruppe besteht aus Buch- und Musikverlagen, Buch- und Musik-Clubs, Zeitschriften und Zeitungen, Fernseh- und Radiosendern, Dienstleistern im Bereich Druck und Medien sowie Multimedia- und Fachinformationsunternehmen ( darunter so bekannte Marken wie Random House, BMG, Gruner + Jahr und RTL. Bertelsmann ist der weltweit größte Publikumsverlag und der größte Verlag in der englischsprachigen Welt. Die Bertelsmann Buch- und Musik-Clubs liegen mit rund 41 Millionen Mitgliedern weltweit an erster Stelle. Durch die RTL Group und Gruner + Jahr ist das Unternehmen die Nummer eins im europäischen Fernseh-, Rundfunk- und Zeitschriftengeschäft. Bertelsmann ist das weltweit führende Medienunternehmen im Internet und nimmt mit BOL in Europa und barnesandnoble.com in den Vereinigten Staaten Spitzenpositionen im Bereich E-Commerce ein. Der Konzern beschäftigt mehr als 81.000 Mitarbeiter in 58 Ländern und verzeichnete im Geschäftsjahr 1999/2000, das am 30. Juni 2000 endete, einen Gesamtumsatz von 16,5 Milliarden Euro. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2000/2001 stieg der Umsatz verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um fast 40 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro.
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