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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Kampeter/Schneider: Haushalt 2008 - Sanierung mit Perspektive

Berlin (ots)

Anlässlich der Klausurtagung der Arbeitsgruppen
Haushalt der Koalitionsfraktionen vom 4./5. September 2007 
veröffentlichen die haushaltspolitischen Sprecher der 
Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD, Steffen Kampeter MdB, und 
Carsten Schneider MdB folgende Abschlusserklärung:
Der Bundeshaushalt 2008 und der Finanzplan bis 2011 sind eine gute
Grundlage für die parlamentarischen Beratungen. Die Große Koalition 
setzt damit ihre erfolgreiche Haushalts- und Finanzpolitik fort.
Der Bundeshaushalt 2006 war noch ein Haushalt des Übergangs mit 
deutlichen Impulsen für Wachstum und Beschäftigung. Für 2007 wurde 
das Defizit im Bundeshaushalt durch eine ausgewogene Politik des 
Sanierens, Investierens und Reformierens bei anziehender 
Wirtschaftsentwicklung schon deutlich abgesenkt und wird wegen der 
guten Wirtschaftsentwicklung zum Jahresende sogar noch deutlich 
niedriger ausfallen können als ursprünglich geplant. Die 
Doppelstrategie der Großen Koalition aus Konsolidierung und 
Wachstumsförderung hat sich eindrucksvoll bewährt.
Mit dem Haushaltsentwurf 2008 wird die Neuverschuldung  im 
Vergleich zu 2007 um weitere 6,7 Milliarden Euro auf 12,9 Milliarden 
Euro gesenkt. Diesen Wert unterschritt sie zuletzt 1989. Die 
Kreditfinanzierungsquote des Bundeshaushalts erreicht mit 4,6 Prozent
den niedrigsten Stand seit 1973. Spätestens im Jahr 2011 soll die 
Neuverschuldung auf Null sinken. Schon 2008 werden wir einen 
ausgeglichenen gesamtstaatlichen Haushalt (Bund, Länder, Gemeinden, 
und Sozialversicherungen) erreichen können. Auch die 
Staatsausgabenquote sinkt weiter: Nach fast 50 Prozent im Jahr 1996 
könnte sie in Kürze wieder den Stand vor der Deutschen Einheit mit 
ca. 43 Prozent erreichen.
Wir sind auf gutem Weg. Die Haushälter der Koalition werden den 
Konsolidierungskurs konsequent fortführen. Unser Ziel bleibt ein 
möglichst rasch ausgeglichener Bundeshaushalt und anschließend ein 
Abbau des Schuldenberges. Eine schrittweise Konsolidierung mit 
Augenmaß bei gleichzeitiger Förderung von wirtschaftlichem Wachstum 
und Beschäftigung ist der schwierige, aber, wie die Entwicklung nun 
eindrucksvoll belegt, richtige Weg, um dieses ehrgeizige Ziel zu 
erreichen.
Die Haushälter der Großen Koalition sind sich bewusst, dass es nun
darauf ankommt, den Konsolidierungskurs gegen alle Begehrlichkeiten 
strikt einzuhalten, um auch weiterhin kontinuierlich konsolidieren zu
können.
Daher haben wir für die anstehenden parlamentarischen Beratungen 
folgende Leitlinien beschlossen:
1. Wichtigstes haushaltspolitisches Ziel bleibt ein ausgeglichener
Bundeshaushalt. Die Einhaltung der Regelgrenze der Artikel 115 
Grundgesetz und des Maastricht-Defizitkriteriums sind ein Erfolg, auf
dem wir uns nicht ausruhen dürfen. Alle Reformprojekte und 
politischen Maßnahmen der Großen Koalition müssen sich an dem im 
Regierungsentwurf aufgezeigten Weg zu einem ausgeglichenen Haushalt 
messen lassen. Dabei werden wir die von der Bundesregierung 
beschlossene Neuverschuldung mit 12,9 Mrd. Euro für 2008 verringern.
2. Alle Einnahme- und Ausgabepositionen werden kritisch überprüft.
Die Koalitionsfraktionen streben an, auf der Ausgabenseite investive 
Maßnahmen und Programme weiter zu stärken und konsumtive Ausgaben 
entsprechend zu reduzieren. Unser Ziel ist es, die Investitionsquote 
zu erhöhen. Daher werden wir bestehende Programme auf ihre 
Effektivität hin prüfen und gegebenenfalls finanzielle Mittel in 
zukunftsgerichtete Programme defizitneutral umschichten. Wir werden 
auch vorhandene Globale Minderausgaben überprüfen und möglichst 
auflösen.
3. Neue Projekte und Programme, insbesondere konsumtiver Natur, 
die die Bundesregierung auflegt, müssen grundsätzlich gegenfinanziert
werden. Die Haushälter der Großen Koalition erinnern nachdrücklich an
die Vereinbarung des Koalitionsvertrages. Wir begrüßen die 
Verständigung der Bundesregierung, dass die notwendigen und richtigen
Programme zum Klimaschutz im Rahmen des vorgelegten Finanzplans 
realisiert werden können.
4. Steuermehreinnahmen, die über die bisherigen Prognosen 
hinausgehen, müssen vornehmlich und konsequent zur rascheren 
Rückführung des strukturellen Defizits genutzt werden, also zur 
Reduzierung der Neuverschuldung und zur Gewinnung von Unabhängigkeit 
von Einmalerlösen. Für Steuersenkungen oder etwa die Senkung des 
Solidaritätszuschlags sehen wir Haushälter dagegen in dieser 
Legislaturperiode keinen Spielraum.
5. Auch künftig werden wir haushaltspolitische Spielräume mit dazu
nutzen, um wichtige Zukunftsbereiche zu stärken. Wir werden weiterhin
wachstums- und investitionsorientierte Prioritäten im Haushalt 
setzen, um das Wirtschaftswachstum zu stabilisieren.
6. Wir begrüßen, dass sich die Bundesagentur für Arbeit künftig im
Rahmen des neuen Eingliederungsbeitrags an den Eingliederungs- und 
Verwaltungskosten für Arbeitssuchende beteiligt, die Arbeitslosengeld
II beziehen. Ziel ist es, auch stärker Langzeitarbeitslose und 
geringqualifizierte Menschen in reguläre Beschäftigung zu bringen. 
Daher müssen begleitend weiter intensive Anstrengungen zur 
Vermittlung und Qualifizierung von diesen Arbeitssuchenden 
unternommen werden. Wir begrüßen die in Meseberg bekundete Absicht 
der Bundesregierung, die Instrumente der  Arbeitsmarktpolitik durch 
Straffung und Präzisierung neu auszurichten.
7. Ziel der Bundesregierung ist, mit der Reduzierung der  
Stelleneinsparung auf 0,75 Prozent eine gezieltere Personalpolitik zu
betreiben und hervorragend qualifiziertes Nachwuchspersonal gewinnen 
zu können. Die Haushälter der Großen Koalition unterstützen diesen 
Kurs. Wir stellen aber auch fest, dass das Instrument pauschaler 
Stellenkürzungen weitgehend ausgereizt ist. Wir werden deshalb im 
Zuge der Haushaltsberatungen intensiv prüfen, in welchen Bereichen 
der Ministerien sowie des nachgeordneten Bereichs spezifische 
Stelleneinsparungen möglich sind und in welchen Bereichen ein 
personeller Aufwuchs vertretbar ist. Weggefallene oder veränderte 
Aufgaben von Ministerien und nachgeordneten Behörden müssen auch mit 
einer entsprechenden Veränderung der Personalstärke einhergehen. 
Zudem werden wir die Überlassung von Personal an Ministerien durch 
nachgeordnete Behörden prüfen.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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