CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Lensing: Veränderte Lernkultur erforderlich
Berlin (ots)
Anlässlich der Anhörung des Ausschusses Bildung, Forschung und Technologiefolgenabschätzung zur Weiterbildung erklärt der zuständige Berichterstatter der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Werner Lensing MdB:
Als Reaktion auf die zunehmende Dynamik, Komplexität und Unvorherbestimmbarkeit heutiger gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Prozesse ist ein Paradigmenwechsel in der Weiterbildungspolitik unumgänglich geworden. Ohne ein erweitertes Lehr- und Lernverständnis und eine neue Kultur des Lernens, die das lebenslange Lernen auch außerhalb unserer Bildungsinstitutionen fördern, können die Herausforderungen der modernen Arbeits- und Berufswelt nicht mehr bewältigt werden.
Es gilt daher, die überholten Vorstellungen der 70er Jahre zu überwinden, nach denen sich Lernen vorrangig in der traditionellen institutionalisierten Form nach schulischem Muster unter staatlicher Aufsicht vollzog. Die Arbeitsteilung zwischen Bildung und Lernen auf der einen und Arbeiten auf der anderen Seite ist für die Zukunft nicht mehr haltbar.
Die Produktionsprozesse der Wirtschaft verlangen nach schnellen Reaktionen auf technisch-organisatorische Veränderungen in den Unternehmen und Betrieben. Innovation erfordert zügige Anpassung von Fähigkeiten und damit Zielgenauigkeit bei allen Bildungsmaßnahmen. Lernen muss zukünftig in der Arbeit bzw. als Arbeit stattfinden. Durch das Lernen sollen sowohl die Arbeit als auch die persönlichen Kompetenzen des einzelnen Arbeitnehmers vorangebracht werden.
Dabei hat das Lernen zukünftig eigenverantwortlich, selbstorganisiert und individuell abzulaufen. Daher muss es Aufgabe der Politik sein, moderne Rahmenbedingungen für eigenverantwortliches, selbstorganisiertes und lebenslanges Lernen in flexiblen und modularen Weiterbildungsstrukturen zu schaffen. Dies schließt in Teilbereichen nicht aus, dass der Staat im Sinne des Subsidiaritätsprinzips für bestimmte Zielgruppen und Strukturen weiterhin Verantwortung trägt. Als ordnungspolitische Grundvorstellung ist jedoch davon auszugehen, dass in selbstorganisierten Systemen die Prinzipien der Eigenverantwortung und der Selbststeuerung unentbehrliche Voraussetzungen für die Zukunftsgestaltung werden.
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