CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Koschyk: Versöhnungsarbeit der Evangelischen Kirche berücksichtigt auch Vertreibungsthema
Berlin (ots)
Nach einem Gespräch der Arbeitsgruppe "Vertriebene und Flüchtlinge" der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit dem Beauftragten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für Fragen der Spätaussiedler und Heimatvertriebenen, Bischof Klaus Wollenweber, erklärt der vertriebenenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hartmut Koschyk MdB:
Die Verständigungsarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit den Glaubensgeschwistern in Mittel- und Osteuropa bemüht sich um Versöhnung durch Wahrheit. Deshalb werden in den Kontakten auch die belastenden historischen Kapitel wie etwa die Flucht der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges und die Vertreibung danach thematisiert. Dies berichtete der Beauftragte des Rates der EKD für Fragen der Spätaussiedler und Heimatvertriebenen, Bischof Klaus Wollenweber.
Bischof Wollenweber befindet sich im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern nicht im Ruhestand, sondern ist aktiver Bischof der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz mit Sitz in Görlitz, wo viele Schlesier eine neue Heimat gefunden haben. Bereits als Oberkirchenrat der EKU hat er vom Westteil Berlins aus Bibelwochen in Ostberlin veranstaltet. Grenzüberschreitende Kontakte nach Polen und in die Tschechische Republik gehören für die evangelische Kirche in der schlesischen Oberlausitz im Dreiländereck heute zur Normalität.
Bischof Wollenweber berichtete darüber hinaus von den Kontakten der EKD zum polnisch-ökumenischen Rat in Warschau. Diese Verbindung baue auf der seit 1965 bestehenden Versöhnungsarbeit mit der polnischen Seite auf. Heute gebe es überdies Versuche, ähnliche Kontakte auch zur Ukraine und zu Weißrussland herzustellen. Die Versöhnungs- und Verständigungsarbeit mit der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder und mit der Hussitischen Kirche in der Tschechischen Republik sei weit fortgeschritten, da von dieser Seite auch belastende Kapitel der eigenen Vergangenheit wie etwa die Vertreibung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges und danach offen erörtert würden. Die EKD sei in der jüngsten Vergangenheit bemüht gewesen, die Vertriebenenarbeit in den eigenen Reihen stärker zu strukturieren, indem die bestehenden Ostkirchenausschüsse zu einer Evangelischen Kommission für Mittel- und Osteuropa zusammengelegt worden sind.
Die Gesprächspartner waren sich einig in der Auffassung, an der existierenden Trennung von Aussiedler- und Ausländerzuzug festzuhalten, da es unterschiedliche Zuwanderungsbeweggründe, verschiedene kulturelle Hintergründe der Aussiedler einerseits und Ausländer andererseits sowie unterschiedliche soziale Umfelder in Deutschland gebe. Erhöhte Anstrengungen müssten bei der Integration der nach Deutschland kommenden Aussiedler unternommen werden. Vor diesem Hintergrund sei besonders die geplante Neustrukturierung der Sprachförderung daraufhin zu prüfen, ob sie den tatsächlichen Integrationserfordernissen genüge. Es wurde vereinbart, den aufgenommenen Gesprächsfaden fortzusetzen und die Kontakte künftig zu intensivieren.
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