Kauder: Studentenaustausch mit Japan fördern
Berlin (ots)
Bilanz der fünftägigen Reise - Übereinstimmende Beurteilung der Krisenherde in der Welt
Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder hat in dieser Woche zum fünften Mal innerhalb der vergangenen fünf Jahre Japan besucht. Zu den Ergebnissen seiner Reise erklärt Kauder:
"Die deutsch-japanischen Beziehungen sind in den vergangenen Jahren erfreulicher Weise intensiver geworden. Das Potenzial ist aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Das ist bei unseren Gesprächen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe und weiteren Politikern in Tokio sowie mit Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft, die wir auf unserer Reise getroffen haben, deutlich geworden. Japan hat ein großes Interesse an einer engen Partnerschaft mit Deutschland. Deutschland sollte dieses Interesse erwidern. Asien ist mehr als nur China.
Bei unseren politischen Konsultationen in Tokio war große Übereinstimmung in der Beurteilung der internationalen Krisen festzustellen. So teilt die Regierung Abe die europäische Haltung, dass die Verletzung der Souveränität der Ukraine durch Russland nicht hingenommen werden kann. Wir sind dankbar, dass Japan auch die Position mitträgt, die Mitgliedschaft Russlands im Kreis der G8-Staaten vorläufig auszusetzen. Das ist nicht selbstverständlich.
Deutlich wurde auf der Reise auch, wo wir ansetzen müssen, um die bilateralen Beziehungen mit Japan weiter zu verbessern. So studieren noch zu wenige japanische Studenten in Deutschland, und umgekehrt besuchen zu wenige deutsche zumindest für eine gewisse Zeit eine Universität in Japan. Wir müssen sehen, wie wir in den nächsten Jahren hier schrittweise zu Annäherungen kommen. Persönlich werde ich mich dafür einsetzen, dass das deutsch-japanische Forum, das in der kommenden Woche wieder einmal in Berlin tagt, neuen Schwung erhält. Es ist eine wichtige Plattform für die Beziehungen.
Erfreulich wäre es, wenn das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan nun endlich zu einem Abschluss gebracht werden könnte. Allerdings ist ein Ende nicht in Sicht, weil offenbar die japanische Seite darauf wartet, wie die Verhandlungen der Europäischen Union mit den USA über ihr geplantes Freihandelsabkommen ausgehen.
Dennoch gibt es eine Basis für die Intensivierung der Wirtschaftskontakte. Nach Darstellung von Vertretern der deutschen Wirtschaft ist Japan mittlerweile wieder zu einem guten Standort für Investitionen geworden. Sie sprachen von einer neuen Zeit, die in Japan angebrochen sei. Die Produktionskosten seien nach Jahren der Reduzierung auch im Vergleich mit Indien attraktiv. Diese Nachricht muss sich in Deutschland weiter verbreiten. Wir haben auch hier noch viel zu tun."
Hintergrund:
An der Japan-Reise nahmen auch der Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Michael Grosse-Brömer, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andreas Schockenhoff und die umweltpolitische Sprecherin Marie-Luise Dött teil.
Die Delegation besuchte in den vergangenen Tagen unter anderem die Gedenkstätte für die Opfer des ersten Atombombenabwurfs in Hiroshima. An der Universität in Kobe hielt Kauder einen Vortrag über die aktuellen Herausforderungen in der Außenpolitik. In Tokio schlossen sich politische Gespräche an.
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