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Koschyk/Schmidt: Frankfurter Flugzeugentführung offenbart erneut schwere Sicherheitslücken und Versäumnisse der Bundesregierung

Berlin (ots)

Zur Frankfurter Flugzeugentführung erklären der
innenpolitische Sprecher, Hartmut Koschyk MdB, und der
verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Christian Schmidt MdB:
Die Frankfurter Flugzeugentführung hat erneut erhebliche
Sicherheitslücken zu Lasten der Bevölkerung offenbart. Es hat sich
gezeigt, dass die Bundesregierung auf einen solchen Vorfall nur
äußerst dürftig vorbereitet ist und aus den Terroranschlägen vom 11.
September 2001 nicht die notwendigen Konsequenzen gezogen hat. Es hat
den Anschein, dass der Bundesregierung der rot-grüne Koalitionsfriede
wichtiger ist als die Sicherheit unserer Bürger. Es ist ansonsten
nicht nachvollziehbar, wieso die Bundesregierung trotz vielfacher
Aufforderung und Ankündigungen über ein Jahr braucht, um erstmal eine
Arbeitsgruppe einzusetzen, die bis heute kein Ergebnis zustande
gebracht hat. Das ist ein schwerwiegendes Versäumnis. Dem
Gefährdungspotenzial von Kleinflugzeugen und der Sicherheit auf
Kleinflugplätzen hat die Bundesregierung nicht die angemessene
Bedeutung beigemessen. Wenn Sicherheitslücken diese als Ausgangspunkt
für kriminelle Angriffe aus der Luft attraktiv machen, besteht eine
direkte Bedrohung der Sicherheit der Bevölkerung.
Bis heute steht die Bundesregierung zum Thema "Flugzeug als Waffe"
mit leeren Händen da. Was passiert bei Flugzeugentführungen in
Ballungsräumen? Wie sind gefährdete Gebäude oder Einrichtungen zu
schützen? Wie effizient ist die Luftabwehr? Wo sind die
Rechtsgrundlagen für eine Entscheidung, die im schlimmsten Falle den
gezielten Abschuss einer Passagiermaschine umfasste, also den Tod
vieler unschuldiger Menschen in Kauf nehmen müsste?
Die Lethargie der Bundesregierung kann nicht hingenommen werden.
Wir brauchen dringend verbindliche Regeln für Krisenfälle im
Luftverkehr. Die unter Führung des Bundesverteidigungsministeriums
eingesetzte Arbeitsgruppe "Sicherheit im Luftverkehr" muss möglichst
bald ein befriedigendes Ergebnis vorlegen.
Wir fordern:
1. Die rechtlichen Grauzonen beim Einsatz der Bundeswehr im Innern
müssen beseitigt werden. Artikel 35 Grundgesetz muss entsprechend
geändert werden. Es muss klar sein, wer in einer Krisenlage die
Entscheidungsbefugnis besitzt, notfalls auch ein Flugziel abschießen
zu können, wenn über dessen Absichten Klarheit besteht. Wir brauchen
eine Kommandozentrale, die "rund um die Uhr" den Luftraum überwacht,
die Lage analysiert, die Bundesregierung berät und auch
Koordinierungen mit benachbarten Staaten durchführt. Es ist nicht
hinnehmbar, dass die Bundeswehr mit ihren spezifischen Fähigkeiten
nicht auch im Inland eingesetzt werden kann. Beim "Air Policing"
verfügt die Bundeswehr sogar über die alleinige Kompetenz.
2. Die Arbeitsgruppe "Sicherheit im Luftraum" muss alsbald
Ergebnisse vorlegen.
3. Die Bundesregierung muss darlegen, wie der Beschluss der
Innenministerkonferenz vom 7. Dezember 2001 (!) betreffend das
Gefährdungspotenzial von Kleinflugzeugen umgesetzt worden ist,
insbesondere, was folgende Punkte anbelangt:
  • namentliche Dokumentation aller in motorisierten Luftfahrzeugen mit fliegenden Personen im Bordbuch und/oder einem separaten Passagierbuch sowie Vorlagepflicht des Personalausweises vor Flugantritt,
  • Festlegung höherer Kontroll- und Sicherheitsstandards auf Flugplätzen über die bereits getroffenen Maßnahmen hinaus,
  • Überprüfung der Fluglizenzbewerber durch die Sicherheitsbehörden,
  • Erfassung von nicht in Deutschland registrierten und zugelassenen Luftfahrzeugen, die aber in Deutschland betrieben werden,
  • Erstellung von technischen Mindestsicherheitsstandards für im Freien abgestellte Luftfahrzeuge.
Wir haben die Bundesregierung aufgefordert, in der nächsten
Sitzungswoche des Bundestages in den zuständigen Ausschüssen
umfassend über ihre bisherigen Maßnahmen und die aus der Frankfurter
Flugzeugentführung zu ziehenden Konsequenzen zu berichten.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
E -Mail: fraktion@cducsu.de

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