Laumann/Börnsen: Maritime Konferenz - Gigantisches Ablenkungsmanöver
Berlin (ots)
Zur 3. Nationalen Maritimen Konferenz am 25./26. Mai 2003 in der Lübecker Musik- und Kongresshalle erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Wirtschaft und Arbeit, Karl-Josef Laumann MdB, und der Vorsitzende des Küstenarbeitskreises der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen MdB:
Die Konferenz ist ein gigantisches Ablenkungsmanöver mit einigen gut gemeinten Perspektiven. Die Kernfrage der maritimen Wirtschaft, wie die deutschen Werften aus der größten Strukturkrise der letzten 30 Jahre herauskommen, wird nur als Unterpunkt behandelt.
Ablenkungsthemen bestimmen in Lübeck die Tagesordnung. Entgegen den Leitlinien der 1. Konferenz bleibt das Lübecker Treffen ein Torso. Die deutschen Schiffbauer sind weltweit Technologieführer, doch auf dem durch Dumpingpreise in die Schieflage geratenen Weltmarkt nutzt ihnen das überhaupt nichts; ihnen fehlt der Rückenwind durch Berlin und Brüssel.
Die 1. Maritime Konferenz vor drei Jahren in Emden stand unter dem Motto Werften sind das Flaggschiff der maritimen Wirtschaft. Seit dem ist der Weltmarktanteil der europäischen und deutschen Werften von 19 % in 2000 über 13 % in 2001 auf 7 % im letzten Jahr zurückgegangen, so der aktuelle Schiffbaubericht der EU-Kommission vom 06.05.2003. Die 23.000 Schiffbauer werden von der Bundes- und den Länderregierungen alleine gelassen, das gilt auch für die 70.000 Arbeitnehmer in der Zulieferindustrie. Auf unfaire Handelspraktiken wird nur halbherzig reagiert. Von der Politik müssen klare ordnungspolitische Rahmenbedingungen für faire internationale Wettbewerbsbedingungen im Rahmen der OECD und der G7/G8 durchgesetzt werden. Wir brauchen einen weltweiten Subventionsstop!
In ihrem aktuellen Bericht vom 06. Mai weißt die EU-Kommission in 45 Einzelfällen nach, dass Koreas Werften Neubauaufträge bis zu 40 % unter den Herstellungskosten übernehmen. Die Folge ist ein massiver Arbeitsplatzabbau bei den deutschen Schiffbauern. Allein in diesem Jahr werden bei HDW in Kiel 750, bei der Meyer-Werft in Papenburg 800 und bei Aker in Mecklenburg-Vorpommern 553 Stellen abgebaut. Diese Konferenz ist weder eine Initialzündung, noch ein Signal für die Zukunft.
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