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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Brunnhuber: Wer bestimmt die Investitionspolitik der Schiene? Bahn oder Bundesregierung?

Berlin (ots)

Angesichts der aktuellen Diskussion um die
Straßenbauprojekte des Bundesverkehrswegeplanes (BVWP) erklärt der
stellvertretende verkehrspoliti-sche Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Georg Brunnhuber MdB:
Die Investitionspolitik der Bundesregierung in die Schieneninf-
rastruktur darf nicht aus dem Blick geraten. Alarmierend ist die
Formulierung im Entwurf des BVWPs: „Bei der Auswahl und der
Festlegung der Dringlichkeit von Investitionen in Bundesschienenwege,
die in enger Abstimmung mit der Deutschen Bahn AG erfolgt, wird
daneben die betriebswirtschaftliche Rentabilität aus der Sicht des
Unternehmens mit einbezogen.“
Wie kann sich die Bundesregierung in ihren volkswirtschaftlichen
Investitionsentscheidungen am betriebswirtschaftlichen Interesse
eines einzelnen Unternehmens orientieren? Bei dieser Einschätzung der
Projekte ist zu befürchten, dass Strecken, die im unternehmerischen
Interesse der Deutschen Bahn liegen, als vordringlich eingestuft
werden, andere dagegen nicht. Damit wird einer weiteren Konzentration
auf die Ballungszentren und einer Bevorzugung hochfrequentierter
Rennstrecken Tür und Tor geöffnet. Verbindungen an denen die Deutsche
Bahn kein Interesse hat, blieben unabhängig von tatsächlicher
Nachfrage, dem Potential und verkehrspolitischen Zielsetzungen
unberücksichtigt. Erfolgreich betreiben andere Bahnunternehmen
Strecken, die von der Deutschen Bahn aufgegeben wurden. Bestes
Beispiel dafür, dass nicht der Bedarf in einer Region die
Unternehmenspolitik dieses Quasi- Monopolisten bestimmt, sondern
dessen wirtschaftliches Eigeninteresse.
Mit diesem Bewertungsmaßstab gibt die Bundesregierung die
Steuerung regionaler Entwicklungsperspektiven aus der Hand.
Infrastrukturinvestitionen des Bundes würden nicht dem Kriterium
einer nachhaltigen Wirtschaftsförderung, sondern rein privaten
Interessen untergeordnet.
Wird nur noch da investiert, wo es ohnehin lohnend erscheint? Die
Deutsche Bahn richtet ihre Rentabilitätsaussagen mit Sicherheit an
„ihrer“ vorhandenen Struktur aus. Bei einer solchen Politik fallen
strukturschwache, ländliche Räume ganz hinten runter. Die
Bundesrepublik hat jedoch, verfassungsmäßig verankert, eine andere
Zielsetzung als ein Privatunternehmen. Die Interessen der Deutschen
Bahn sind nicht gleichzusetzen mit den volkswirtschaftlichen
Interessen des Staates.
Die rot-grüne Bundesregierung muss im Bereich der Ver-
kehrsinvestitionen endlich ihrem staatlichen Auftrag gerecht werden.
Der gilt in diesem Fall der Verbesserung der regionalen
Wirtschaftsstrukturen und nicht der Bevorzugung eines Unternehmens.
Vergleichbare Entwicklungschancen sind nicht nur für alle Teile
Deutschlands, sondern auch für alle Unternehmen auch im Bereich des
Schienenverkehrs sicher zu stellen.
Die CDU/CSU-Fraktion fordert die Regierung daher auf, nicht nur
diesen Passus im BVWP zu ändern, sondern grundsätzlich ihre
Bewertungsmaßstäbe am Prinzip der Chancengleichheit aller Regionen
und Verkehrsträger auszurichten. Für eine transparente und
gleichberechtigte Diskussion der Beteiligten müssen deshalb die
Grundsätze zur Einstufung der Ausbauvorhaben offen gelegt werden.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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