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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Koschyk/Laumann: Zweite Green-Card-Regelung ist eine peinliche Nummer

Berlin (ots)

Zum heutigen Beschluss des Kabinetts, die gefloppte
Green-Card- Regelung zu verlängern, erklären der innenpolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hartmut Koschyk MdB, und der
Vorsitzende der Arbeitsgruppe Wirtschaft und Arbeit der CDU/CSU-
Bundestagsfraktion, Karl-Josef Laumann MdB:
Trotz vieler jobloser Green-Card-Inhaber hat das Bundeskabinett
dieses Programm heute verlängert. Das Green-Card-Programm ist bereits
im ersten Durchgang gefloppt und die ursprüngliche Zielmarke des
Bundeskanzlers wird auch im zweiten Versuch nicht erreicht werden.
Kaum eine Technologiefirma in Deutschland stellt momentan neue
Mitarbeiter ein, selbst wenn es sich um hochqualifizierte Ausländer
handelt.
Und das sind die Fakten zur ersten Green-Card-Regelung: Rot-Grün
hatte behauptet, Zuwanderung schaffe Arbeitsplätze, allein jede
ausländische IT-Fachkraft schaffe zwei zusätzliche deutsche
Arbeitskräfte.
Das ist falsch: Die Sondersituation in der IT-Branche im Jahre
2000 lässt sich nicht verallgemeinern und rechtfertigt nicht die
generelle Aufgabe des Anwerbestopps. Vom August 2000 bis Ende 2002
wurden nur ca. 13.400 Arbeitserlaubnisse für ausländische IT-
Fachkräfte erteilt; davon entfielen auf das Jahr 2002 nur noch ca.
2.500. Die von der Bundesregierung in der IT-Verordnung festgelegte
Zahl von 20.000 Erlaubnissen - die Industrie hatte den Bedarf
ursprünglich sogar auf 50.000 Personen geschätzt - erwies sich damit
als viel zu hoch und überstieg deutlich den tatsächlichen Bedarf.
Inzwischen sind nach einer Fall-Studie des Instituts für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, das zur Bundesanstalt für Arbeit
gehört, viele der angelockten Greencard-Inhaber längst arbeitslos
geworden. Danach sind allein in München (dort wurden neben
Frankfurt/Main die meisten „Green-Cards“ erteilt) rund 7 Prozent der
Green-Card-Inhaber später mindestens einmal arbeitslos geworden, ein
Fünftel bereits während des ersten Jahres. Der Frauenanteil liegt
sogar bei 14 Prozent. Nach den Feststellungen der Fallstudie ist dies
nur die Untergrenze, deuten doch Pressberichte und Chatrooms darauf
hin, dass sich etliche Green-Card-Arbeitslose nicht bei den Behörden
melden.
Im Übrigen kann niemand behaupten, dass Fachkräfte nur Ausländer
sein müssen. Einheimische können und müssen qualifiziert werden.
Einen generellen Fachkräftemangel, der nur durch Zuwanderung behoben
werden könnte, gibt es nicht. Dagegen verschlechtert eine
nennenswerte Erhöhung der Zuwanderung die Chancen vor allem hier
bereits lebender Ausländer.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email:fraktion@cducsu.de

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