Hüppe: Servicestellen für Behinderte eigentlich eine sinnvolle Sache
Berlin (ots)
Anlässlich der Veröffentlichung des Forschungsberichts zur Einrichtung und Arbeitsweise Gemeinsamer Servicestellen für Rehabilitation erklärt der Beauftragte der CDU/CSU- Bundestagsfraktion für die Belange der Menschen mit Behinderungen, Hubert Hüppe MdB:
Behinderte Menschen stehen oft, wenn sie Hilfsmittel oder Rehabilitationsmaßnahmen beantragen wollen, vor großen Problemen. Denn je nach Ursache der Behinderung und Lebenssituation sind unterschiedliche oder mehrere Rehabilitationsträger, die verschiedene Kriterien anlegen, für die Leistungsbewilligung zuständig. So können zum Beispiel die Bundesagentur für Arbeit, die Krankenkassen, die Rentenversicherungsträger oder Sozialämter zuständig sein. Es ist verständlich, dass diese komplexen Zusammenhänge für einen Laien kaum durchschaubar sind.
Es ist begrüßenswert, dass mit der Neufassung des Sozialgesetzbuchs Neun Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen - (SGB IX) im Jahr 2001 die flächendeckende Einführung der Gemeinsamen Servicestellen der Rehabilitationsträger beschlossen wurde, die genau dieses Problem bewältigen möchten. Die Servicestellen sind zentraler Anlaufpunkt für Betroffene und sollen die Zuständigkeiten rasch klären, zwischen den Rehabilitationsträgern vermitteln und die behinderten Antragsteller unterstützen. Damit möchte man eine Beschleunigung des Antragsverfahrens erreichen und unnötige Streitigkeiten über die Zuständigkeit vermeiden.
Der nun veröffentlichte Forschungsbericht zieht eine erste Zwischenbilanz. Zwar ist die flächendeckende Einführung der Servicestellen weitgehend abgeschlossen, das Angebot ist aber kaum bekannt und wird demzufolge auch kaum genutzt. So gibt ein Viertel der Servicestellen an, dass ihr Angebot in der Region nicht gut bekannt ist, die Hälfte der Servicestellen nimmt einen geringen Beratungsbedarf wahr. Nur sehr wenige Menschen nutzen das Angebot die Hälfte der Servicestellen zählten im Jahr 2003 nur bis zu 13 Beratungen, interessanterweise verweigerte rund ein Drittel der Servicestellen die Antwort, vermutlich wegen der geringen Inanspruchnahme.
Die Idee der Servicestellen ist zwar positiv, aber die Umsetzung ist in vielen Punkten schwach. Es ist klar, dass in Zeiten knapper Gelder mit den vorhandenen Ressourcen sorgsam umgegangen werden muss. Aus diesem Grund ist kein neues Personal für die Servicestellen eingestellt worden, die Mitarbeiter bei den Reha- Trägern bewältigen die Arbeit zusätzlich zu ihrem regulären Pensum. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die zur Verfügung stehenden Mittel optimal auszunutzen. Durch folgende Maßnahmen könnte die Arbeit der Servicestellen noch effektiver gestaltet werden:
Koordination innerhalb der Servicestellen verbessern: Die Teammitglieder sollten eindeutig benannt werden und regelmäßige Teamsitzungen stattfinden.
Umfassende Barrierefreiheit herstellen: Insbesondere Sehbehinderte und Blinde sowie Gehörlose stoßen auf erhebliche Probleme in den Servicestellen. Hier können die Fachverbände mit ihrem umfangreichen Wissen wertvolle Unterstützung leisten.
Kostengünstige Öffentlichkeitsarbeit betreiben: Die Kontaktdaten der Servicestellen könnten auf den schon vorhandenen Webseiten aller Landkreise und kreisfreier Städte eingestellt werden.
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