Reiche: Bulmahn will ideologischen Schulkampf statt Qualitätsverbesserung des Unterrichts
Berlin (ots)
Zur Forderung von Bundesministerin Bulmahn zur Einführung einer Einheitsschule erklärt die bildungspolitische Sprecherin der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB:
Die Analyse ist richtig: Das schlechte Abschneiden sozial benachteiligter Kinder bei der neuen PISA-Studie ist ein Zustand, den Deutschland nicht hinnehmen darf. Dass aber Bundesministerin Bulmahn daraus den Schluss zieht, das gegliederte Schulsystem abschaffen zu wollen, ist unlogisch und nur mit Ideologie zu erklären. PISA liefert keine signifikanten Hinweise auf die Überlegenheit einer Einheitsschule. Die Schüler der Gesamtschule schneiden ähnlich schlecht ab wie die Hauptschüler. Deshalb kann es nicht richtig sein, alle auf das Niveau der Gesamtschule nivellieren zu wollen. Gefragt ist vielmehr besserer Unterricht und eine individuelle Förderung. Warum dies in einer Einheitsklasse im 9. Schuljahr besser möglich sein soll als im gegliederten System, kann Frau Bulmahn nicht erklären.
Wer die Defizite beseitigen will, muss früh ansetzen. Für Kinder mit Sprachdefiziten und Nachteilen aus sozialen Gründen oder wegen eines Migrationshintergrundes muss die Förderung, insbesondere die Sprachförderung, bereits in der Vorschule beginnen. Die ersten Jahre sind besonders entscheidend für den Bildungserfolg von jungen Menschen. Deshalb wollen wir:
- Bildungselemente bereits im Kindergarten;
- Frühere Einschulung (Ziel 5 Jahre);
- Individuelle Förderung von benachteiligten Kindern;
- Bildungsstandard und Leistungselemente in der Schule von der ersten Klasse an.
Es geht um die Verbesserung des Unterrichts in allen Stufen und Schultypen, um bessere Lehrerbildung und weiterbildung und um mehr Verantwortlichkeit der einzelnen Schule. Wir sollten die Zeit nicht mit unsinnigen Schulkämpfen vertun, sondern die tatsächlichen Probleme praxisnah lösen. Die Äußerungen der Bundesministerin sind störend und behindern die Arbeit der Kultusminister in den Ländern und der Schulen und Lehrer gleichermaßen.
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