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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Ruck/Reichard: Flutkatastrophe muss für Bundesregierung Anlass sein, internationale Entwicklungszusagen einzuhalten

Berlin (ots)

Anlässlich der morgigen Kabinettssitzung erklären
der entwicklungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Dr. Christian Ruck MdB und die zuständige Berichterstatterin für
Südostasien in der Unionsarbeitsgruppe Entwicklungspolitik, Christa
Reichard MdB:
Noch immer hat die internationale Nothilfe nicht alle betroffenen
Gebiete erreicht. Zudem werden viele hunderttausend Menschen über
Monate hinweg auf internationale Unterstützung angewiesen sein. Die
Spendenbereitschaft der Deutschen verdient größte Anerkennung und
macht deutlich, dass uns das Schicksal und Leid der Menschen in den
Unglücksgebieten nicht gleichgültig ist. Dies sowie die Tatsache,
dass schnelle Hilfe überhaupt möglich ist, wirft ein positives Licht
auf die Globalisierung und zeigt, dass die Welt enger zusammenrückt.
Die Flutkatastrophe macht jedoch auch deutlich, dass die private
Hilfsbereitschaft der Deutschen im krassen Widerspruch zu den Mitteln
für die staatliche Entwicklungszusammenarbeit steht. Der Haushalt des
Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
ist viel zu niedrig, um den vielen globalen Herausforderungen und den
Armutsbekämpfungszielen gerecht zu werden. Wir fordern Bundeskanzler
Schröder auf, diesem Missverhältnis ein Ende zu bereiten und endlich
die Einhaltung der internationalen Zusage, die ODA-Quote bis 2006 auf
0,33% des Bruttonationaleinkommens anzuheben, in die Wege zu leiten.
Die deutsche Bevölkerung erwartet von der Bundesregierung Taten. Die
morgige Kabinettssitzung ist ein geeigneter Anlass, Worten auch
endlich Taten folgen zu lassen.
Um eine effektive Hilfe für die Flutopfer in Süd- und Südostasien
zu ermöglichen, fordern wir weiterhin von der Bundesregierung:
• mehr Mittel für die Nothilfe und für die Phase des Wiederaufbaus
zur Verfügung zu stellen. Diese Mittel müssen jedoch zusätzlich sein
und dürfen nicht zur Einstellung der Zusammenarbeit mit anderen
Ländern führen.
• sich auf internationaler Ebene dafür einzusetzen,
dass die Koordination der Hilfe vor Ort weiter verbessert wird.
• verstärkt logistische Kapazitäten zur Verteilung der Hilfsgüter zur
Verfügung zu stellen.
• verstärkt auf die besonderen Fähigkeiten der
Bundeswehr bei Transport und Räumung sowie bei der medizinischen
Erstversorgung zurückzugreifen und sie für solche Aufgaben mit
entsprechenden Mitteln auszustatten.
• die notwendigen Vorkehrungen
zu treffen, um einen reibungslosen Übergang von der Nothilfe zum
konkreten Wiederaufbau zu ermöglichen. Dabei haben folgende Sektoren
Priorität: Gesundheitsversorgung, Wasserversorgung, Sanitäranlagen
und Infrastruktur.
• ein unbürokratisches Programm zur Vergabe von
Mikrokrediten an Fischer und Kleinunternehmer einzurichten, um diesen
einen Neuanfang zu ermöglichen.
• sich im Verbund mit der internationalen Staatengemeinschaft dafür
einzusetzen, in der derzeitigen Ausnahmesituation jede Chance zu
nutzen, um zwischen den verfeindeten Bürgerkriegsparteien in Sri
Lanka und Aceh zu vermitteln.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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