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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Koschyk: Kein Doppelpass, keine Sonderregeln

Berlin (ots)

Zur gemeinsamen Pressekonferenz der
Innenausschussvorsitzenden Sonntag-Wolgast und dem Vorsitzenden der
Türkischen Gemeinde in Deutschland, Prof. Keskin, erklärt der
innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hartmut
Koschyk MdB:
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion lehnt Forderungen ab, Sonderregeln
für türkischstämmige Deutsche zu schaffen, die wegen der
Wiedererlangung der türkischen ihre deutsche Staatsangehörigkeit
verlieren. Auch die Hinnahme der doppelten Staatsangehörigkeit kann
keine Lösung sein. Schade, dass die Vorsitzende des Innenausschusses
in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Vorsitzenden der
Türkischen Gemeinde in Deutschland weiter ihrer gescheiterten
großflächigen Doppelpass-Welt nachtrauert.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hatte in ihrem Antrag „Probleme mit
der Türkei nicht ausblenden“ (Drucksache 15/4496) darauf hingewiesen,
dass die türkische Regierung per Runderlass vom 10. September 2001
alle Gouverneursämter angewiesen hat, die in Deutschland verlangten
Registerauszüge zu manipulieren. Das hat nach Worten des türkischen
Außenamts-Staatssekretärs dazu geführt, dass „40.000 bis 50.000 ...
möglicherweise mehr“ türkische Staatsangehörige unter Verstoß gegen
die Regeln des deutschen Staatsangehörigkeitsrechts im Besitz eines
deutschen Passes sind. Die Bundesregierung spricht von 48.000 Fällen.
Diese Menschen sind sicher nicht alle Opfer zu langsamer türkischer
Behörden, wie auf der heutigen Pressekonferenz unterstellt wurde. Im
Gegenteil: Wer sich zunächst für die deutsche Staatsangehörigkeit
entscheidet, dann aber seine ursprüngliche wieder beantragt, mag
viele Gründe dafür haben. Der Integrationsgedanke steht dabei sicher
nicht im Vordergrund. Es ist daher richtig und konsequent, wenn das
Zuwanderungsgesetz in diesen Fällen die deutsche Staatsangehörigkeit
wieder aberkennt. Dies durchsetzen zu helfen, sollte sich die
Vorsitzende des Innenausschusses nicht zu schade sein.
Stattdessen hat sie der Union wegen deren Hinweise auf die in der
Tat nicht zu leugnenden Probleme in der Parlamentsdebatte vom 21.
Januar 2005 „Hetzerei“ vorgeworfen. Heute legte sie nach und sprach
im Hinblick auf den Unions-Antrag von „Kampagne“. „Fahrlässig“ und
„gefährlich“ ist aber nicht der Hinweis auf Probleme, sondern das
Leugnen derselben. Frau Sonntag-Wolgast sollte aufhören, sich die
Welt schöner zu reden als sie ist.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion jedenfalls mag nicht darüber
hinwegsehen, dass die Türkei in 40-50.000 Fällen eingebürgerten
türkischstämmigen Deutschen unter Missachtung unseres
Staatsangehörigkeitsrechts wieder die türkische Staatsangehörigkeit
zuerkannt hat. Wir werden die Probleme weiterhin parlamentarisch
thematisieren.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email:  fraktion@cducsu.de

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