Reiche/Seib: Chancen der Bologna-Nachfolgekonferenz in Bergen nutzen
Berlin (ots)
Anlässlich der Bologna-Nachfolgekonferenz in Bergen am 19. und 20. Mai erklären die bildungspolitische Sprecherin der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB, sowie die zuständige Berichterstatterin für den Bologna-Prozess, Marion Seib MdB:
Mit der am 19. und 20. Mai 2005 in Bergen stattfindenden 3. Bologna- Nachfolgekonferenz geht die Entwicklung eines gesamteuropäischen Hochschulraums bis zum Jahr 2010 in die entscheidende Phase.
Die CDU/CSU-Fraktion steht hinter dem Bologna-Prozess. Bei aller Begeisterung für die Internationalisierung der deutschen Hochschulen müssen Probleme offen angesprochen werden. Die Studienreform darf kein Sparmodell sein und darf nicht zu einer mutwilligen Zerstörung humboldtscher Universitätsideale führen. Bei der Umstellung muss die Qualität der neuen Bachelor/Master-Studiengänge beachtet werden.
Die Akzeptanz der neuen Abschlüsse wird zudem durch die Vorgabe im noch rot-grün regierten Nordrhein-Westfalen gefährdet, wonach nur 50 % der universitären Bachelorstudenten und nur ein Drittel der Bachelorstudenten an den Fachhochschulen zum Masterstudium zugelassen werden sollen.
Dieser Eingriff verträgt sich genauso wenig mit dem Bologna-Prozess wie das Vorgehen der Bundesregierung bei der Finanzierung des HRK- Bologna-Servicecenters. Damit übergeht Bildungsministerin Bulmahn wieder einmal klar die Kompetenzen der Länder und zeigt sich als Verfechterin eines bildungspolitischen Zentralismus.
Statt Zentralismus brauchen die Hochschulen und die Studierenden in einem gesamteuropäischen Hochschulraum größere Entscheidungs- sowie Gestaltungsfreiräume.
Die Bundesregierung muss die Nachfolgekonferenz in Bergen daher nutzen, um auf eine Erweiterung dieser Entscheidungs- und Gestaltungsspielräume hinzuwirken. Hierzu zählen insbesondere der Abbau der bestehenden Mobilitätshemmnisse für Studierende und eine verstärkte Kooperation mit außereuropäischen Akkreditierungseinrichtungen.
Bei der Umsetzung der Bologna-Ziele in Deutschland muss die Bundesregierung dafür Sorge tragen, dass weitere Bologna- Förderprojekte wieder in Abstimmung mit den Ländern realisiert werden.
Nur so können Deutschland und seine Hochschulen weiterhin Schrittmacher im Bologna-Prozess bleiben!
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