Hüppe/Klimpke: Barrierefreien Tourismus entwickeln und fördern
Berlin (ots)
Zur Einbringung einer Kleinen Anfrage der CDU/CSU- Bundestagsfraktion Barrierefreier Tourismus erklären der Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Belange der Menschen mit Behinderungen, Hubert Hüppe, MdB, und der zuständige Berichterstatter im Ausschuss für Tourismus, Jürgen Klimke, MdB:
Barrierefreies Reisen bildet nicht nur einen wichtigen Bestandteil der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben, es ist auch ein touristisches Marktsegment mit unausgeschöpften Potenzialen. Bereits heute werden in Deutschland durch Übernachtungsreisen von mobilitäts- und aktivitätseingeschränkten Menschen ein Jahresumsatz von 2,5 Mrd. Euro erwirtschaftet und 65.000 Vollzeitarbeitsplätze gesichert. Bei einer umfassend realisierten Barrierefreiheit könnte dieser Umsatz um bis zu weitere 2 Mrd. Euro gesteigert werden. Ein barrierefreier Tourismus sollte nicht nur Menschen mit den verschiedensten Behinderungen gerecht werden, sondern würde darüber hinaus den Komfort für alle Urlauber steigern.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fragt nach konkreten Maßnahmen, mit denen die Bundesregierung den barrierefreien Tourismus fördern will. Weiterhin fragt die CDU/CSU danach, wie die vor kurzem geschlossene Zielvereinbarung zwischen Behindertenverbänden und zwei Verbänden des Hotel- und Gaststättengewerbes bekannt gemacht und auf weitere Verbände und Betriebe ausgeweitet werden könne. Auch die Aktivitäten für die Sensibilisierung der Beschäftigten in der Tourismusbranche für geistig behinderte Gäste sollen von der Bundesregierung dargelegt werden. Außerdem soll erläutert werden, welche Impulse für die Beschäftigung behinderter Menschen in der Tourismusbranche durch den Ausbau des barrierefreien Tourismus erwartet werden.
Zahlreiche Fragen beschäftigen sich mit der Deutschen Bahn AG (DB AG). Die CDU/CSU fragt nach den Folgen des baden-württembergischen Urteils, nach dem für die DB AG keine Verpflichtung bestehe, Zugänge zu Bahnsteigen barrierefrei zu gestalten oder barrierefreie Zugänge zu erhalten, wenn der Bahnhof umgebaut wird. Weiterhin wird bemängelt, dass in modernen ICE-Zügen nur noch ein bis zwei Plätze für Rollstuhlfahrer zur Verfügung stehen. Von großzügigeren Platzangeboten könnten nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern auch Reisende mit Kinderwagen oder Fahrrädern profitieren. Bisher existieren bei ICEs auch noch keine fahrzeuggebundenen Einstieghilfen, die mobilitätsbehinderte Menschen unabhängiger vom Personal der DB machen würden. Die Reise mit der Bahn ist aber in vielen anderen Bereichen noch mit Barrieren gepflastert: Insbesondere in ländlichen Gebieten sind Bahnhöfe selten barrierefrei gestaltet, es existieren deutschlandweit keine barrierefreien Fahrkartenautomaten, an Bahnsteigen haben gehörlose Menschen Probleme wegen der nicht vorhandenen optischen Anzeigen über kurzfristige Gleis- und Fahrplanänderungen und die sanitären Anlagen in Zügen sind häufig in schlechtem Zustand oder defekt. Auf Grund des Personalabbaus droht der Ein-, Um- und Aussteigeservice in Frage gestellt zu werden.
Es gilt, die Barrieren im touristischen Bereich zu erkennen und möglichst umfassend abzubauen, damit in Deutschland ein barrierefreier Tourismus für Alle entstehen kann.
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