Wöhrl: Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt endlich wieder eine Chance geben
Berlin (ots)
Zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für Juli 2005, erklärt die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Dagmar G. Wöhrl MdB:
Besorgniserregend an dem Bericht der BA für Juli 2005 sind besonders die Zahlen zu den arbeitslosen Jugendlichen und den fehlenden Ausbildungsstellen.
Die Lage am Ausbildungsstellenmarkt ist nach den Daten der BA angespannter als vor einem Jahr. Die Zahl der von Oktober bis Juli gemeldeten Ausbildungsplätze ist mit 405.600 deutlich geringer als im Vorjahreszeitraum ( 10 Prozent). Grund ist vor allem der Rückgang betrieblicher Ausbildungsstellen ( -40.900).
Die Zahl der gemeldeten Bewerber lag mit 673.00 aber etwa auf Vorjahresniveau, so dass die Differenz zu den offenen Stellen größer ist als vor einem Jahr. Im Juli waren 76.500 Ausbildungsstellen noch unbesetzt, 246.400 Bewerber zählten als noch nicht vermittelt (+4 Prozent). Hier sind noch große Anstrengungen der Sozialpartner im Ausbildungspakt notwendig.
Auch die Arbeitslosigkeit der Jugendlichen unter 25 Jahren steigt kontinuierlich. Plus 82.000 gegenüber dem Vorjahresmonat.
Die Arbeitsmarktpolitik kann aber gegen die Jugendarbeitslosigkeit relativ wenig tun, denn vielfach fehlt es bereits an der Ausbildungsfähigkeit der jungen Leute, die vom Elternhaus und/oder den Schulen nicht ausreichend ausgebildet in das Arbeits- bzw. Ausbildungsleben entlassen werden. Fast neun Prozent der Jugendlichen verlassen die Schule ohne Ausbildung, das sind 85.000 jeden Jahrgangs, so Experten. Hier leistet die BA und damit der Beitragszahler in der Arbeitslosenversicherung bereits einen erheblichen finanziellen Anteil, um diese Defizite auszugleichen. Zum anderen ist die Tatsache, dass nicht ausreichend Lehrstellen angeboten werden auch damit zu begründen, dass gerade kleine und mittelständische Betriebe, die die Hauptlast der Ausbildung tragen, von Insolvenzen bedroht sind. Hier ist die rigide Kreditvergabe vor allem der privaten Banken zwar nur ein Grund, aber ein sehr wesentlicher. Auch an dieser Stelle kann die Arbeitsmarktpolitik nicht helfen.
Um also für Jugendliche die Situation auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu verbessern, ist ein breiter Ansatz notwendig. Die Bundesregierung kuriert nur an den Symptomen, bewegt hat sie aber bislang nichts. Es wird Zeit, damit zu beginnen!
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