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Klöckner/Heller: Ernährungsbildung statt falschem Schönheitswahn

Berlin (ots)

Zur aktuellen Diskussion um Model-Fernsehshows und
zunehmender Magersucht bei jungen Mädchen erklären die Beauftragte 
für Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner 
MdB und die zuständige Berichterstatterin für Ernährung der 
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Uda Heller MdB:
Modelcastings im Fernsehen, in denen junge Mädchen mit einem 
übertriebenen Schlankheitswahn unter Druck gesetzt werden, sind 
unverantwortlich. Wenn ein Mädchen mit 52 Kilogramm bei einer Größe 
von 1,76 Meter als zu dick abgelehnt wird, muss man sich nicht 
wundern, wenn Essstörungen bei jungen Menschen in Deutschland immer 
weiter zunehmen.
Laut Ärztekammer in Niedersachsen leiden in Deutschland nach 
eigenen Angaben rund 250 000 Menschen im Alter zwischen 15 und 24 
Jahren an Magersucht oder Bulimie. Ferner gibt das Deutsche Institut 
für Ernährungsmedizin und Diätetik in Aachen an, dass in Deutschland 
fast vier Millionen Menschen unter gefährlichem Untergewicht leiden. 
Die Zahl der magersüchtigen Männer liege bei fünf bis zehn Prozent - 
mit steigender Tendenz.
Laut einer Studie der Universität Heidelberg wird nur etwa die 
Hälfte der an Magersucht erkrankten Personen vollständig geheilt. Bei
rund 17 Prozent der Betroffenen verläuft eine Essstörung sogar 
tödlich! Die Gesamtkosten für Magersucht und Bulimie in Deutschland 
werden auf über 300 Millionen Euro jährlich geschätzt.
Da insbesondere Mädchen und Frauen unter Magersucht leiden und 
sich 50 Prozent aller Mädchen unter 15 Jahren bei Normal- oder 
Untergewicht für zu dick halten, sind Model- und Casting-Shows, in 
denen Untergewicht als Ideal angesehen wird, unverantwortlich. Hier 
geht es nicht um ein Schönheitsideal, sondern um einen 
Schlankheitswahn, der für viele junge Mädchen zu psychischem Druck 
und Gesundheitsschäden führt.
Denn die Schwächung des Körpers aufgrund von Mangelernährung führt
z. B. zu schlechter Wundheilung bis zu einem drastisch erhöhten 
Sterblichkeitsrisiko. Mangelnde Konzentrations- und Lernfähigkeit 
führt zu verminderter Leistungsfähigkeit, was sich negativ auf die 
Entwicklung der betroffenen Kinder und Jugendlichen auswirkt.
Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft, die wir durch mehr 
Ernährungs- und Lebensstilerziehung von Eltern, Kindergärten und 
Schulen gesund erhalten müssen.
Viel zu lange lag der Focus nur auf der Problematik  
übergewichtiger Kinder. Die Union fordert deshalb, das Thema der 
Über-, Unter- und Mangelernährung auf Bundes- wie auf Länderebene in 
seiner Gänze zu betrachten, zu koordinieren und gegen falschen 
Schönheitswahn ein Zeichen zusetzen.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon:  (030) 227-52360
Fax:      (030) 227-56660
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