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Ruck/Pfeiffer: Mehr Aufmerksamkeit für die Frauen in der AIDS-Bekämpfung in Entwicklungsländern

Berlin (ots)

Zur Bundestagsdebatte zum Welt-Aids-Tag 2006
erklären der entwicklungspolitische Sprecher der 
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Christian Ruck MdB und die zuständige
Berichterstatterin und stellvertretende Vorsitzende des 
Entwicklungsausschusses, Sibylle Pfeiffer MdB:
HIV/Aids hat mittlerweile ein weibliches Gesicht bekommen. Waren 
vor einem Jahrzehnt "nur" zehn Prozent aller Infizierten weltweit 
Frauen, so sind es mittlerweile fast 50 Prozent. In Subsahara Afrika 
sogar 60 Prozent. Mittlerweile sind sogar drei Viertel aller 
Neu-Infizierten in Afrika und Asien Frauen. Das ist eine 
katastrophale Entwicklung.
Besonders dramatisch ist die Tatsache, dass mehr als 30 Prozent 
aller Schwangeren im südlichen Afrika das HI-Virus in sich tragen. 90
Prozent der HIV-infizierten Kinder wurden von der Mutter angesteckt.
Im Kampf gegen HIV/Aids in den Entwicklungsländern müssen wir 
berücksichtigen, dass diese Krankheit nicht nur ein medizinisches 
Problem ist. Sie hat im Wesentlichen auch etwas mit sozialer und 
wirtschaftlicher Ungleichheit von Frauen zu tun.
Wir brauchen bessere Präventions- und Behandlungsmethoden, 
insbesondere für Frauen in den Entwicklungsländern. Die Stärkung der 
rechtlichen Stellung von Frauen und der Schutz vor Ausbeutung, 
Diskriminierung und Gewalt muss ein zentraler Bestandteil der 
HIV/Aids-Prävention sein. Auch in den Entwicklungsländern müssen 
Frauen frei entscheiden können, ob und wann sie schwanger werden 
wollen.
In diesem Zusammenhang spielt die sexuelle und reproduktive 
Gesundheit eine entscheidende Rolle. Dieser Begriff umfasst alle 
Aspekte des uneingeschränkten körperlichen, seelischen und sozialen 
Wohlbefindens in Bezug auf Sexualität und Fortpflanzung. Zentrale 
Punkte dieses Konzepts, das 1994 auf der internationalen 
Bevölkerungskonferenz in Kairo beschlossen wurde, sind Aufklärung, 
Familienplanung, Gesundheitsversorgung rund um Schwangerschaft und 
Geburt sowie der Schutz vor HIV/Aids.
Es darf nicht zugelassen werden, dass bei der Bekämpfung von 
HIV/Aids die reproduktive Gesundheit vernachlässigt wird. Vielmehr 
müssen wir daran arbeiten, dass es zu einer besseren Vernetzung von 
Maßnahmen zur HIV/Aids-Bekämpfung mit den Dienstleistungen und 
Programmen der reproduktiven Gesundheit kommt. Die 
Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist sich sicher, dass eine 
derartige Verzahnung ein Potential hat, die Weiterverbreitung von 
Aids deutlich einzuschränken. Solch eine klare Aussage darf von der 
Politik nicht ignoriert werden.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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