Überführungskosten
Selbstverständliches nur gegen Bares
ADAC: Für die Lieferung kassieren ist nicht mehr zeitgemäß
München (ots)
Bis zu 1600 Mark extra verlangen Autohersteller und Händler von ihren Kunden für eine eigentlich selbstverständliche Leistung, die so genannte Überführung. Wie eine groß angelegte Umfrage der ADAC-Zeitschrift motorwelt ergab, liegen die Kosten für Transport inklusive ein paar Liter Sprit, für Schutzwachs und eine Übergabeinspektion oft meilenweit auseinander. Sie differieren sogar bei Fahrzeugen vom gleichen Hersteller, ja sogar vom gleichen Typ. Dabei spielt es keine Rolle, wie nah der Kunde beim Werk wohnt. Die Preisgestaltung in Sachen Überführungskosten scheint willkürlich und macht verbraucherfreundliche Preisvergleiche unmöglich.
Einige Beispiele: Ein in Bochum produzierter Opel Astra kostete in Köln einmal nichts, einmal waren 800 Mark für die Überführung fällig. Für einen A3 stellten drei Händler in Kaiserslautern drei unterschiedliche Zusatz-Rechnungen aus. Ein BMW war in Kulmbach ohne Überführungskosten zu haben, im nahen Viechtach zahlte der Kunde 560 Mark. Beim VW Golf gleicht die Preisgestaltung in Sachen Überführung einem Lotteriespiel: Vier Käufer in Berlin, vier verschiedene Preise zwischen 870 und 990 Mark.
Wer glaubt, die Überführungskosten sparen zu können, wenn er sein Auto auf eigene Rechnung im Werk selbst abholt, der täuscht sich. Lediglich Mercedes, und da auch nur im Stuttgarter Stammwerk, verzichtet auf eine Abholungsgebühr. Bei den anderen Herstellern zahlen Selbstabholer zwischen 275 und 727 Mark; vorausgesetzt Selbstabholung ist überhaupt möglich.
Der ADAC hält die Berechnung der Überführungskosten zu denen noch ein paar Mark für die Ausstellung des Fahrzeug-Briefes kommen - als könnte man ein Auto ohne Fahrzeugbrief kaufen - für total überzogen und nicht mehr zeitgemäß. Unsere europäischen Nach-barn in Ungarn, Spanien, Italien, Österreich, Griechenland und Frankreich kennen solche Gebühren nicht. In den meisten dieser Länder sind die gleichen Fahrzeuge sogar billiger zu haben als hier zu Lande. Da drängt sich der Verdacht auf, dass deutsche Auto-käufer wieder einmal zusätzlich zur Kasse gebeten werden. Etwas Vergleichbares wie Überführungskosten gibt es in keiner anderen Branche. Das wäre so, als würde dem Käufer beim Erwerb eines Kühlschranks der Transport vom Werk zum Händler (nicht zum Kunden!) in Rechnung gestellt.
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