ADAC begrüßt Wiedereröffnung des Gotthard-Tunnels
Entlastung für
den Alpenverkehr
Ruf nach schneller Modernisierung und zweiter
Röhre
München (ots)
Als vernünftige Entlastung für den Alpentransit hat der ADAC die für Freitag, 21. Dezember 2001, angekündigte Wiedereröffnung des Gotthard-Tunnels begrüßt. Die Lage auf den stark frequentierten Ausweichrouten werde sich nun wieder entspannen. Noch vor Weih-nachten soll der Verkehr in die seit Ende Oktober gesperrte Röhre zurückkehren. Für Fernreisende zwischen Deutschland und Italien ist die Gotthard-Strecke eine der wichtigsten Verkehrsachsen.
Beim ADAC-Test 1999 hatte der Tunnel die Bewertung "gut" erhalten. Dem Test folgten Arbeiten zur Verbesserung der Sicherheit. Aufgrund der ersten Instandsetzung nach dem Brandunglück hat die Röhre nun wieder denselben baulichen Standard wie vor dem Unfall. Damit gehört sie zu den sicherheitstechnisch besseren Tunneln in Europa. Nach dem Urteil des Automobil-Clubs ist er insgesamt immer noch sicherer als der im selben Test mit "bedenklich" beurteilte San-Bernardino und der im jüngsten Nachtest 2001 mit "ausreichend" bewertete Große-Sankt-Bernhard-Tunnel.
Neue Vorschriften für den Schwerlastverkehr nach der Wiedereröffnung des Gotthard-Tunnels versprechen zusätzlich mehr Sicherheit. So dürfen Schwerlaster jeweils nur noch in eine Richtung durchfahren, um Lkw-Gegenverkehr zu vermeiden. Lastwagen müssen zudem einen Mindestabstand von 150 Metern einhalten. Bis einschließlich 6. Januar 2002 wird der Tunnel zunächst rund um die Uhr passierbar gehalten. Danach werden die Sanierungsarbeiten in den Nachtstunden fortgesetzt, der Tunnel bleibt dann nachts geschlossen.
Als Konsequenz des tragischen Unglücks vom Oktober fordert der ADAC gemeinsam mit seinem Schweizer Partnerklub TCS weitere Sicherheitsverbesserungen im Gotthard-Tunnel. Vorrangig müsse jetzt die geplante Modernisierung der Brandentlüftung abgeschlossen werden. Eine deutlich höhere Sicherheit könne langfristig nur der Bau einer zweiten Tunnelröhre bringen. Sie muss das 1980 eröffnete und fast 17 Kilometer lange Nadelöhr entschärfen.
Bei einem Frontalzusammenstoß zweier Lastwagen waren am 24. Oktober 2001 im Gotthard-Tunnel elf Menschen ums Leben gekommen. Der Tunnel wurde durch das anschließende Feuer so stark beschädigt, dass er fast zwei Monate lang für den Verkehr gesperrt werden musste.
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