Feuer an Bord
Bloß keine Panik
ADAC-Tipps zum Thema Fahrzeugbrand
München (ots)
Rund 40 000 Fahrzeugbrände und Schmorschäden werden in Deutschland pro Jahr registriert. Die meisten Brände entstehen durch technische Defekte während der Fahrt. Dringen dunkle Rauchschwaden unter der Motorhaube hervor oder gelangen übelriechende Verbrennungsabgase in den Innenraum, sollte man nach einem Rat des ADAC vor allem eines tun: Ruhe bewahren. Wer statt dessen mit hektischen Fahrmanövern reagiert, riskiert zusätzlich zum Brand auch noch einen schweren Unfall. Besser ist es: Warnblinker einschalten und einen geeigneten Ort zum Anhalten suchen, Zündung und Gebläse ausschalten und die Motorhaube entriegeln. Bis sich ein kleines Feuer zu einem richtigen Brand gemausert hat, vergehen fünf bis zehn Minuten. Dass dabei das ganze Auto explodiert, wie man es häufig in Action-Filmen sieht, muss niemand befürchten. Genug Zeit also für die Insassen, das Fahrzeug zu verlassen.
Kommt man zu einem Unfall, wo ein anderes Fahrzeug in Brand geraten ist, sollte man als erstes die Unfallstelle mit Warnblinklicht und Warndreieck absichern. Dann - am besten über das Handy - Polizei und Rettungskräfte über die Nummer 110 herbeirufen. Die wichtigste Sorge gilt jedoch den Menschen, die sich möglicherweise noch im Fahrzeug befinden. Sie müssen unbedingt geborgen werden. Erst danach sollte man an Löschversuche denken. Stehen keine Feuerlöscher zur Verfügung, kann man versuchen, kleine Flammen mit einer Decke zu ersticken. Wirkungsvoller sind jedoch Pulverlöscher. Allerdings: Löscher mit einem oder zwei Kilo Pulver sind schon nach fünf bis zehn Sekunden leer. Deshalb gezielt löschen. Bei Motorbränden am besten die Haube entriegeln und einen Spalt weit öffnen, wenn sie noch nicht zu heiß ist. Nie ganz aufmachen, weil sonst Wind und Frischluft das Feuer erst recht anfachen. Das Pulver möglichst durch Spalten und Öffnungen in den Motorraum sprühen.
Sichtbare Brandherde bekämpft man mit kurzen gezielten Stößen aus möglichst kurzer Distanz (ein bis zwei Meter). Dabei darauf achten, dass man den Wind im Rücken hat, damit man kein Löschpulver, aber auch keinen
Rauch und keine Brandgase einatmet. Nach Möglichkeit sollte noch ein Rest an Löschmittel in Reserve bleiben, falls es zu einem Wiederaufflammen des Brandes kommt.
Weißer Qualm signalisiert, daß der Brand erlischt. Im ungünstigsten Fall kann ausgelaufener Kraftstoff sich flächig entzünden. Im Feuer platzende Autoreifen verursachen zwar einen explosionsartigen Knall, eine Gefahr für Leib und Leben besteht dabei im Regelfall jedoch nicht. Sind nach dem Öffnen der Motorhaube nur Qualm aber keine Flammen zu sehen, handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein schmorendes Kabel. In diesem Fall - sofern noch nicht geschehen - sofort die Zündung ausschalten und die Batterie abklemmen.
Zur Grundausstattung jedes Pkw sollte nach Ansicht des ADAC ein Feuerlöscher gehören. Handliche Ein-Kilo-Löscher lassen sich zwar gut im Fahrzeuginnenraum befestigen, reichen aber bei einem richtigen Brand kaum aus. Löscher mit mehr Inhalt müssen dagegen meist im Kofferraum untergebracht werden. Dort ist der Löscher im Notfall aber oft von Gepäckstücken begraben oder bei einem Auffahrunfall unerreichbar.
Zu diesem Thema bietet der ADAC auf seiner Internetseite für Journalisten www.presse.adac.de weitere Texte sowie Fotomaterial an. Sämtliche Tagungsunterlagen zum Symposium "Fahrzeugbrand" mit den Referaten, Fotos und Grafiken finden Sie auf der ÖAMTC-Homepage unter www.oeamtc.at/fahrzeugbrand. Zudem können unter www.oeamtc.at/presse Fotos zum Thema Fahrzeugbrand sowie Löschung und Bergung abgerufen werden.
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