MDR-Reihe „exactly“ zum Thema: True Crime – Das Geschäft mit dem Mord
Leipzig (ots)
Liveshows, Podcasts, Magazine, TV-Sendungen: Wahre Verbrechen erreichen in Deutschland ein Millionenpublikum. Laut einer Datenauswertung der Opferhilfe Weißer Ring geht es in 76 Prozent aller Folgen von Verbrechens-Podcasts um Mord und Totschlag. Reporter Daniel Tautz blickt für „exactly“ auf das True-Crime-Phänomen und schaut, was die Berichte mit Opfern und Angehörigen machen. Der Film ist ab sofort in der ARD Mediathek sowie auf dem YouTube-Kanal MDR Investigativ zu sehen und wird am 25. September um 21.15 Uhr im MDR-Fernsehen ausgestrahlt.
„Wenn man nur Zahlen und Fakten nennt, gucken die Leute einfach nicht hin“, erklärt Constanze Jacob. Sie ist Reporterin der MDR-Sendung „Kripo live“. „exactly“ begleitet einen Drehtag für eine Sendung, in der über einen sexuellen Übergriff auf eine junge Frau in Magdeburg berichtet wird. Beim Dreh steht Constanze Jacob vor vielen ethisch-moralischen Fragen. „Kripo live“ setzt auf die Chancen von True Crime, möglicherweise ein Verbrechen aufklären zu können.
Doch nicht in allen True-Crime-Formaten geht es um die Aufklärung von Verbrechen. Reporter Daniel Tautz besucht eine gewaltige Liveshow des Podcast-Duos „Weird Crimes“. Die beiden Moderatorinnen besprechen den Fall der Bhagwan-Bewegung und die Taten von Ma Anand Sheela. Sie holen die Täterin von damals live auf die Bühne. Die Reportage zeigt, wie das Publikum reagiert.
Täterkult zu betreiben ist eine häufige Kritik an True-Crime-Formaten. Und je unfassbarer ein Fall ist, desto größer sind die Chancen, dass er immer und immer wieder erzählt wird. Das mysteriöse Verschwinden des 28-jährigen Lars Mittank während seines Bulgarien-Urlaubs liefert seit zehn Jahren immer wieder Stoff für True-Crime-Formate. Der Privatermittler, der auch heute noch nach Lars Mittank sucht, sagt über die Podcasts: „Zehn Prozent sind gut gemacht, der Rest ist schlecht”. Seine Kritik: Die meisten Formate würden keinen Kontakt zu den Angehörigen aufnehmen.
Die Redaktion von „Zeit Verbrechen” versucht da anders vorzugehen. „Wie könnte ich eine Geschichte über einen Mordfall an einem 15-jährigen Mädchen machen, wenn ich nicht mit den noch lebenden Verwandten dieses Mädchens sprechen würde”, fragt Chefredakteur Daniel Müller. „Dann mache ich die Geschichte nicht.”
Wie kritisch das Phänomen um True-Crime-Formate ist und was Verbrechensopfer und deren Angehörige fordern, zeigt die Reportage von Daniel Tautz.
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Thomas Ahrens, MDR-Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. (0391) 539 21 21
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