ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus" überlistet Fingerabdruck-Scanner
Köln (ots)
Die neue Fingerprint-Technik, mit der Kunden bequem und ohne PIN-Nummer bezahlen können, weist eklatante Sicherheitslücken auf. Dies berichtet das ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus" in seiner heutigen Sendung. (Dienstag, 21.50 Uhr, im Ersten).
"Plusminus" hat in Zusammenarbeit mit dem Chaos Computer Club in Berlin nachgewiesen, dass man Fingerabdrücke mit einfachsten Mitteln von Gegenständen kopieren kann, die eine Person angefasst hat. Die Kopie wird auf eine Folie gezogen und auf den Zeigefinger geklebt. Auf diese Weise konnte ein Plusminus-Reporter, dessen Abdruck nicht registriert war, problemlos auf Kosten seines angemeldeten Kollegen in einer Edeka-Filiale einkaufen.
Der Nachweis, dass ein Dritter sich am Konto eines Kunden bedient hat, dürfte im Ernstfall schwer fallen. Denn Fingerabdrücke als Identifikationsnachweis gelten als besonders sicher, da sie bei jeder Person unverwechselbar sind. Daher bietet der Einzelhandel dieses Zahlungssystem immer mehr an. Allein bei Edeka sind es schon über 100 Filialen.
Der Hersteller des bei Edeka verwendeten Fingerabdruck-Systems (it-Werke) sagte gegenüber Plusminus, das Zahlen mit seinem System digiPROOF sei trotzdem die sicherste Art einzukaufen. Geschäftsführer Ulrich Kipper wies darauf hin, dass kein biometrisches Zahlungssystem einen hundertprozentigen Schutz vor Betrügern garantieren könne. Sollten Kunden Opfer von Betrügern werden, werde er den Schaden ersetzen, versprach er. Dies müssten die Kunden aber glaubhaft nachweisen. Edeka selbst sieht zur Zeit keinen Handlungsbedarf.
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