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WDR trauert um Karlheinz Stockhausen - WDR-Intendantin Monika Piel: "Avantgarde-Musiker von internationalem Rang"

Köln (ots)

Der Komponist Karlheinz Stockhausen ist am 5.
Dezember im Alter von 79 Jahren in Kürten (Rheinisch-Bergischer 
Kreis) nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Stockhausen, am 22. 
August 1928 in Köln geboren, gilt als einer der renommiertesten 
Nachkriegskomponisten und Pionier der elektronischen Musik.
WDR-Intendantin Monika Piel: "Mit Karlheinz Stockhausen verlässt 
uns ein außergewöhnlicher Künstler und Avantgarde-Musiker von 
internationalem Rang, der intensiv mit dem WDR zusammengearbeitet 
hat. Seinen Angehörigen gilt unser Mitgefühl. In der Nachkriegszeit 
hat Karlheinz Stockhausen als Leiter des elektronischen Studios des 
WDR über zwanzig Jahre lang wesentlich dazu beigetragen, Köln zu 
einem bedeutenden Zentrum der Neuen Musik zu entwickeln. Eine Reihe 
von Kompositionsprinzipien, die Stockhausen entwickelte, waren 
bahnbrechend und stilbildend für die folgenden 
Komponistengenerationen. Über die Jahrzehnte haben das WDR 
Sinfonieorchester Köln und der WDR Rundfunkchor Köln mehrere Werke 
von Stockhausen uraufgeführt, die der WDR als Kompositionsauftrag an 
ihn vergeben hatte. Zuletzt im Februar 2003 das Werk HOCH-ZEITEN auf 
Gran Canaria."
Karlheinz Stockhausen begann seine Laufbahn mit einem Studium an 
der Musikhochschule und Universität in Köln. Er widmet er sich der 
Neuen Musik und wurde rasch einer ihrer prominentesten Vertreter. Zum
Markenzeichen von Karlheinz Stockhausen wurde Musik, die ohne Hilfe 
klassischer akustischer Instrumente erzeugt wird. Das Werk Karlheinz 
Stockhausens ist eng mit dem WDR verbunden. 1953 begann die 
Zusammenarbeit zwischen dem Künstler und dem WDR. Wichtige 
Kompositionen, wie "Gesang der Jünglinge" oder "Hymnen" sind daraus 
hervorgegangen. Von 1962 bis 1990 leitete Stockhausen das "Studio für
elektronische Musik" des WDR. Im Februar 2003 realisierte der WDR die
Uraufführung von "HOCH-ZEITEN", einem Teil des 
Stockhausen-Monumentalwerks "Licht". Der Opern-Zyklus "Licht" war das
Lebenswerk des weltberühmten Komponisten Stockhausen. Sein 
gigantisches Projekt gilt als das größte in der Musikgeschichte seit 
Richard Wagners "Ring des Nibelungen". Stockhausen schuf mehr als 280
selbständig aufführbare Werke, darunter 32 Orchesterwerke und über 
140 Werke elektronischer Musik. Hinzu kommen zehn Bände "Texte zur 
Musik", die er veröffentlichte. Stockhausen galt als musikalisches 
Genie mit messianischem Anspruch, aber auch der Fähigkeit zur 
Selbstinszenierung.
Stockhausen arbeitete als Dozent, Hochschullehrer, vor allem aber 
als  Komponist. Ausgedehnte Lehr- und Konzertreisen führten ihn rund 
um die Welt. In Kürten, seiner Heimatgemeinde im Bergischen Land, 
begründete er 1998 die Stockhausen-Kurse Kürten, um jungen Künstlern 
Hilfestellung bei der Interpretation seiner Werke zu geben.
Für seine Arbeit wurde er in aller Welt geehrt. Unter anderem 
erhielt er die Picasso-Medaille der UNESCO, den hoch dotierten 
Siemens-Musikpreis, den Prix Ars Electronica den Bach-Preis sowie den
Kunstpreis der Stadt Köln. Die Königlich-Schwedische Akademie der 
Künste ehrte ihn mit dem renommierten Polarpreis. Als Pionier der 
elektronischen Musik wurde er auch "Papa der Techno- Generation" 
genannt. Wie ungebrochen seine Schaffenskraft war, zeigen die Pläne, 
zu seinem 80. Geburtstag ein neues Orchesterwerk zu schaffen. 
Stockhausen war zwei Mal verheiratet und hatte sechs Kinder.

Pressekontakt:

Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-2770
Stefanie Schneck, WDR-Pressestelle, Telefon 0172 - 253 79 61

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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