Das Erste, Mittwoch, 22. März 2000, 23.00 bis 23.45 Uhr
Köln (ots)
Blut und Eisen - Der unaufhaltsame Aufstieg des Wladimir Putin Ein Film von Thomas Roth und Ina Ruck
Das Szenario ist verblüffend: Fast zeitgleich mit dem Überfall auf die russische Provinz Dagestan durch tschetschenische Rebellen beginnt der politische Aufstieg des bis dahin allenfalls Insidern bekannten russischen Geheimdienstchefs Putin. Und kaum hat Jelzin ihn nicht nur zum russischen Ministerpräsidenten ernannt, sondern auch als seinen Nachfolger ins Spiel gebracht, eskaliert der Konflikt im Kaukasus und führt schließlich zum Einmarsch der russischen Truppen in Tschetschenien: der zweite, noch blutigere und brutalere Tschetschenienkrieg hat begonnen.
Putins Kurs aus Blut und Eisen gegen die Tschetschenen macht ihn erst richtig populär. Als innerhalb von zwei Wochen in Moskau und zwei anderen russischen Städten durch Attentäter Wohnhäuser in die Luft fliegen und fast 400 Menschen dabei umkommen, ist die "Erklärung" schnell zur Hand - tschetschenische Terrorkommandos sollen dahinterstecken. Letzte Beweise werden nie geliefert, aber die Angst vor neuen Attentaten schürt die Kriegsstimmung in der Bevölkerung und macht Putin und seinen eisernen Kurs noch populärer. Am 31.12.99 tritt Jelzin überraschend zurück und Putin, bis vor kurzem ein politischer Niemand, wird amtierender russischer Präsident.
Niemand zweifelt daran, dass er - auf Grund des Tschetschenienkrieges - auch tatsächlich am 26. März zum russischen Präsidenten gewählt wird. War das alles ein innerhalb der Kremlmauern entworfener "Plan X"?
Die ARD-Korrespondenten Thomas Roth und Ina Ruck zeichnen dieses verblüffende Szenario, das Schritt um Schritt Wirklichkeit wurde, nach. Im Fortgang des Films (und des Krieges) entwickelt sich ein Portrait des kommenden russischen Präsidenten, das ständig mit der brutalen Realität des Krieges konfrontiert wird. Ist es das, was uns künftig aus dem größten Land dieser Erde erwartet?
Redaktion: Peter Winterberg
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