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CIVIS Medienpreis 2009 verliehen - 7 Programme ausgezeichnet!

Berlin (ots)

Mit dem begehrten CIVIS Medienpreis für Integration
und kulturelle Vielfalt sind am Donnerstagabend während einer 
festlichen TV Gala in Berlin sieben europäische Radio- und 
Fernsehprogramme ausgezeichnet worden. Der CIVIS Medienpreis wird für
Programmleistungen vergeben, die das friedliche Zusammenleben in der 
europäischen Einwanderungsgesellschaft fördern. Der mit insgesamt 
41.000 Euro dotierte Preis ging in diesem Jahr an Produktionen der 
europäischen Sendeanstalten BBC, BR, MTV Italy, ORF, SWR, ZDF und die
Hamburg Media School.
Zahlreiche prominente Gäste nahmen an der von Anne Will 
moderierten TV Gala im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages teil.
Zu ihnen zählten die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, 
Staatsministerin Maria Böhmer, die Vize-Präsidentin des Europäischen 
Parlaments, Mechtild Rothe, WDR-Intendantin Monika Piel, der 
ARD-Vorsitzende und SWR-Intendant Peter Boudgoust, 
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, der Intendant der Deutschen 
Welle, Erik Bettermann, Buket Alakus, Frank Elstner, Sonia Mikich, 
Cherno Jobatey, Dunja Hayali, BR-Hörfunkdirektor Johannes Grotzky und
"Tatort-Kommissar" Miroslav Nemec. Schirmherren des CIVIS 
Medienpreises 2009 sind Bundestagspräsident Norbert Lammert und der 
Präsident des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering.
Der Europäische CIVIS Fernsehpreis im Bereich Information ging an 
die Mailänder Fernsehautorin Gaia Chiti Strigelli für ihre Reportage 
"True Life: Lampedusa at the door of Europe" (MTV Italy, 2008). Der 
Film zeigt aus der Perspektive junger Menschen die Lage auf ihrer 
Insel Lampedusa, die zum "Tor nach Europa" geworden ist. Täglich 
erreichen halb verdurstete und verhungerte Afrikaner in kleinen, 
überfüllten Fischerbooten die Insel. Die Jury lobte: "Gaia Chiti 
Strigelli zeigt mit den Stilmitteln des jungen modernen Fernsehens 
die Folgen der illegalen Einwanderung auf Lampedusa. Eine 
beeindruckende Reportage über Flüchtlinge und Inselbewohner, aus der 
Perspektive junger Menschen."
Den Europäischen CIVIS Fernsehpreis im Bereich Unterhaltung 
erhielt die britische Autorin Abi Morgan für ihren Fernsehfilm "White
Girl" (BBC, 2008). Das Fernsehdrama erzählt, wie die elfjährige Leah 
in die muslimische Gemeinde Bradfords zieht. Dort entdeckt sie den 
Islam als friedliche Gegenwelt zu ihrem bis dahin chaotischen Leben. 
Ihre naive Faszination kollidiert schon bald mit den 
Wertvorstellungen der Mutter. Als Leah das Kopftuch zuhause trägt, 
kommt es zum folgenschweren Zusammenstoß. "Ein Film, der 
Stellungnahme fordert - emotional, bewegend, provozierend! Die 
erstklassige schauspielerische Leistung wie die herausragende 
Kameraführung tragen entscheidend zum nachhaltigen Eindruck bei", so 
die Jury.
Der Deutsche CIVIS Fernsehpreis im Bereich Information ging an die
Journalisten Lutz Ackermann, Anita Blasberg und Marian Blasberg für 
ihre Dokumentation "Die Weggeworfenen. Geschichte einer Abschiebung" 
(ZDF, 2008). Die Autoren beleuchten das Schicksal der Familie Kpakou,
die nach 13 Jahren in Deutschland nach Afrika abgeschoben wird. Die 
Kinder wollen zurück nach Hause - und das ist für sie Hessen. In 
Afrika leben sie unter schwierigsten Umständen in einem für sie 
fremden Land, dessen Sprache sie kaum beherrschen. "Ein brisantes 
Thema, atmosphärisch dicht erzählt - nüchtern, unsentimental, 
konsequent. Eine herausragende journalistische Leistung", begründete 
die Jury ihre Entscheidung.
Mit dem Deutschen CIVIS Fernsehpreis im Bereich Unterhaltung 
wurden Drehbuchautorin Beate Langmaack und Regisseur Tomy Wigand für 
ihren Fernsehfilm "Willkommen im Westerwald" (SWR, 2008) 
ausgezeichnet. Der Film zeigt, wie Ahmad, irakischer Asylbewerber mit
unsicherem Aufenthaltsstatus, in einem Dorf im Westerwald die 
Kneipenbesitzerin Katja mit seiner Leidenschaft für den Line Dance 
bezaubert. Schon bald ist das ganze Dorf im Tanzfieber. Aber nicht 
jeder will akzeptieren, dass ein Asylbewerber neue Impulse ins Dorf 
bringt . Ahmads Duldung ist leicht zu gefährden. Die Jury lobte: 
"Hervorragend besetzt, bis in die Nebenrollen, bietet der bildstarke 
Fernsehfilm eine liebenswerte und unglaublich souveräne Darstellung 
der Flucht- und Asylproblematik in Deutschland. Eine beeindruckende 
filmische Leistung."
Der Europäische CIVIS Radiopreis im Bereich lange Programme ab 
sechs Minuten ging an die Autorin Doris Stoisser für ihr Feature 
"Hörbilder: Karntn is lei ans - Die Geschichte einer Abschiebung" 
(ORF, 2008). Der Beitrag beschäftigt sich mit der vom früheren 
Landeshauptmann Jörg Haider 2008 angeordneten Ausweisung dreier 
tschetschenischer Flüchtlingsfamilien. Vorangegangen war eine 
Massenschlägerei, bei der einheimische und fremde Jugendliche 
beteiligt waren. Obwohl der Verwaltungssenat das Vorgehen Haiders für
rechtswidrig erklärte, bleibt das Urteil ohne Konsequenzen. "An einer
lokalen Kärtner Geschichte wird ein gesamteuropäisches Problem 
deutlich: Die bürokratisch vollzogene Abschiebung von Flüchtligen 
untergräbt bestehende gesetzliche Regelungen - ohne juristische 
Konsequenzen. Ein herausragendes, ein wichtiges Feature - empörend, 
einprägsam", befand die Jury.
Mit dem Europäischen CIVIS Radiopreis im Bereich kurze Programme 
bis sechs Minuten wurde die Hörfunkjournalistin Zulayat Suli Kurban 
für ihre Reportage "Live on3radio - Das Magazin: Win-Place-Show. Auf 
dem Weg zur Premiere, Teil 2" (BR, 2008) ausgezeichnet. Die Autorin, 
die als Flüchtling aus China nach München kam, begleitet das 
Theaterprojekt "Win-Place-Show" mit Interviews, Reportagen und 
Eindrücken. Dort treffen im April 2008 Intellektuelle auf 
Schulabbrecher, Schauspieler auf Laiendarsteller und sprechen über 
Liebe, Erfolg, Rassismus und das Gefühl, in einer Gesellschaft 
überflüssig zu sein. Aus der Jurybegründung: "Ein herausforderndes 
Hörerlebnis - kunstvoll, unterhaltsam und sehr bewegend. Gerade die 
kurze Sendeform ist besonders geeignet, ein Massenpublikum positiv 
anzusprechen."
Der Förderpreis European Young CIVIS Media Prize ging an den Autor
Serkal Kus und die Regisseurin Katrin Gebbe für ihren Kurz-Spielfilm 
"Sores und Sîrîn" (Hamburg Media School). Der Film zeigt, wie die 
kurdischen Geschwister Sores und Sîrîn, die ihre Eltern im Irak-Krieg
verloren haben, zur medizinischen Behandlung nach Deutschland kommen.
Bei ihrer deutschen Pflegemutter finden sie ein neues Zuhause. 
Während Sores zurück in den Irak möchte, will Sîrîn nicht mitkommen. 
"Das Leben zwischen zwei Welten wird dramaturgisch überzeugend, in 
intensiven Bildern einfühlsam dargestellt. Eine beeindruckende 
filmische Leistung", so die Jury.
Fotos der Preisverleihung in Berlin sind unter www.ard-foto.de 
abrufbar.
Weitere Informationen unter civismedia.eu und www.presse.wdr.de
Sendetermine:
ARD / Das Erste, Freitag, 8. Mai 2009, 23:30 Uhr
WDR Fernsehen, Samstag, 9. Mai 2009, 9:00 Uhr
rbb Fernsehen, Samstag, 9. Mai 2009, 11:55 Uhr
3sat, Samstag, 9. Mai 2009, 14:30 Uhr
ARD / EinsExtra, Sonntag; 10. Mai 2009, 16:00 Uhr
DW tv-world, Montag, 11. Mai 2009, nnb.

Pressekontakt:

Stefanie Schneck
WDR Pressestelle
Telefon +49 (0) 172 259 9042
stefanie.schneck@wdr.de

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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