WDR-Westpol: Zu wenig Früh-Reha-Betten in NRW
Düsseldorf (ots)
Schlaganfallpatienten müssen häufig mehrere Wochen auf einen so genannten Früh-Rehabilitationsplatz warten. Das berichtet das WDR-Magazin Westpol. Dem Bericht zufolge gehen Ärzte und Experten davon aus, dass in NRW einige Hundert Früh-Reha-Betten fehlen. "Wir haben in NRW rund 57.000 Schlaganfallpatienten pro Jahr. Etwa 8 Prozent davon benötigen eine Frührehabilitation, das sind 500 - 600 Betten nur für Schlaganfälle, die benötigt würden", sagt der Gesundheitsökonom Stephan von Bandemer von der Fachhochschule Gelsenkirchen in Westpol (WDR Fernsehen, Sonntag, 23.09.2012, 19.30 Uhr).
Tatsächlich sind im NRW-Krankenhausplan jedoch nur rund 100 solcher Betten ausgewiesen. NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens sieht dagegen keinen Handlungsbedarf. Es gebe in NRW "keine Versorgungsprobleme in dem Bereich", so die Ministerin in Westpol.
Prof. Stefan Knecht, Chefarzt einer Klinik in Meerbusch, wirft der Politik vor, zu wenig für die Rehabilitation zu tun. "Die Kosten, die auf die Gesellschaft hier in NRW zu kommen, werden vor allem in den Pflegefällen liegen, die produziert werden, durch dieses kurzsichtige Denken. Denn man kann Krankheit, man kann Behinderung verhindern, indem man früh aktiv wird," sagt er dem WDR.
Besonders Schlaganfallpatienten brauchen möglichst schnell eine gute Reha-Behandlung. Davon kann abhängen, ob sie langfristige Schäden zurückbehalten oder nicht. In NRW sind die Bedingungen deutlich schlechter als in anderen Bundesländern.
Mit Quellenangabe Westpol (WDR Fernsehen, Sonntag, 23.09.2012, 19:30 Uhr) ab sofort zur Veröffentlichung frei.
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