WDR mit zehn Nominierungen beim 50. Adolf-Grimme-Preis im Rennen - "Tatort" erhält Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes
Köln (ots)
Der Westdeutsche Rundfunk ist mit zehn Produktionen für den 50. Grimme-Preis 2014 nominiert. Drei Nominierungen entfallen auf die Kategorie Fiktion, sechs auf die Kategorie Info & Kultur/Spezial und eine in die Kategorie Unterhaltung. Die Preisgala findet am 04. April in Marl statt. Eine besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes erhält in diesem Jahr der "Tatort".
Kategorie Fiktion/Spezial:
"Mord in Eberswalde" - Ronald Zehrfeld und Ulrike Tscharre spielen die Hauptrollen in dem von Stephan Wagner inszenierten historischen Polizeithriller nach dem Drehbuch von Holger Karsten Schmidt. "Mord in Eberswalde" basiert auf einem authentischen Fall, der in die deutsche Geschichte einging. Der dreifache Kindermörder Erwin Hagedorn war der letzte Delinquent, an dem in der DDR die "zivile" Todesstrafe vollzogen wurde. In weiteren Rollen sind Florian Panzner, Martin Brambach, Godehard Giese und Sergius Buckmeier in seinem ersten großen Fernsehfilm als Erwin Hagedorn zu sehen. Der Film ist eine Co-Produktion der WESTSIDE Filmproduktion GmbH mit dem Westdeutschen Rundfunk, gefördert von der Film - und Medienstiftung NRW. Produzent ist Martin Zimmermann (WESTSIDE Filmproduktion GmbH). Redaktion: Nina Klamroth (WDR).
"Grenzgang" - Vor der Kulisse des traditionsreichen Volksfestes "Grenzgang" und zwischen den Eckpfeilern dörflicher Traditionen wirft Regisseurin Brigitte Maria Bertele nach der gleichnamigen Romanvorlage von Stephan Thome Schlaglichter auf das schleichende Scheitern zweier desillusionierter Singles (Claudia Michelsen und Lars Eidinger). Beide leben in der Provinz und sind auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück und einem stimmigen Lebensmodell. "Grenzgang" ist eine Produktion von teamWorx, Produzentin Ariane Krampe, im Auftrag des WDR. TV-Bearbeitung: Hannah Hollinger. Redaktion: Michael André (WDR), Christian Granderath (NDR)
"Operation Zucker" - Das Leben der zehnjährigen Fee erfährt eine dramatische Wende, als sie von ihrem Vater in den rumänischen Karpaten in die Hände unbekannter Männer gegeben und letztlich in einem Berliner Club landet, der Pädophilen als Tarnung dient. Kommissarin Wegemann hat den Club schon länger im Visier, jedoch sind auch Kollegen aus der Justiz in die Machenschaften des Etablissements verstrickt. "Operation Zucker" ist eine Koproduktion von Sperl Productions mit dem BR, der ARD Degeto und dem WDR. Gefördert vom FFF Bayern. Das Buch stammt von Philip Koch, nach einer Idee von Gabriela Sperl und Rolf Basedow. Die Regie führte Rainer Kaufmann. In den Hauptrollen waren Nadja Uhl, Senta Berger, Anatole Taubmann, Paraschiva Dragus und Adrian Ernst zu sehen. Redaktion: Dr. Stephanie Heckner (federführend BR), Bettina Reitz, Birgit Titze (ARD Degeto) und Michael André (WDR).
Kategorie Info & Kultur/Spezial:
"Tagesschaum" mit Friedrich Küppersbusch - Rund vier Monate vor der Bundestagswahl zeigte der WDR vom 10. Juni bis 22. September 2013 ein tagesaktuelles 13-minütiges, netzkompatibles Format mit Haltung: "Tagesschaum". Anchorman Friedrich Küppersbusch kommentierte das Nachrichtengeschehen pointiert und gewollt unausgewogen. "Tagesschaum" begegnete den Ereignissen des Tages mit wenigen klaren Fragen: Wem nützt es? Was bedeutet es wirklich? Wie kann man das auch sehen? Was war stattdessen wichtig? Zu sehen war die Sendung auf YouTube, in Einsfestival und im WDR Fernsehen. "Tagesschaum" ist eine Produktion von probono Fernsehproduktion GmbH im Auftrag des WDR. Redaktion: Martin Hövel
"Hier und Heute: Linie 107" - Autorin Marion Försching und Kameramann Jürgen Dahlhoff sind in der Linie 107 mitgefahren, haben Fahrgäste beobachtet und sich mit ihnen unterhalten - und manchmal haben sie die Menschen sogar ein Stück ihres Weges begleitet. Ein Film, in schwarz-weiß gedreht und gesendet, konzentriert auf das Wesentliche. Eine Straßenbahn und ihre Fahrgäste, so alltäglich und doch so besonders. Die Menschen, die in der Straßenbahn 107 von Essen nach Gelsenkirchen unterwegs sind, reden nur selten miteinander, aber ihre Gesichter verraten Kummer, Lebensfreude, Enttäuschung oder Gelassenheit. Die Linie 107 hat Platz für all diese Menschen, bringt sie täglich zur Arbeit oder nach Hause und unterscheidet nicht zwischen Herkunft oder Hautfarbe. Alle meistern ihr Leben, und sie sind mutig. Redaktion: Dorothee Pitz
"Trainer !" - Der Dokumentarfilm von Aljoscha Pause ist eine Annäherung an ein außergewöhnliches Berufsbild. Der Autor unternimmt dafür eine filmische Reise durch die Trainer-Republik. Er hat die drei Profi-Trainer Frank Schmidt, André Schubert und Stephan Schmidt eine ganze Saison lang begleitet - durch Höhen und Tiefen, Entlassung und Arbeitslosigkeit. Dabei gewährt "Trainer!" spektakuläre Einblicke. Auch renommierte Kollegen wie Jürgen Klopp, Armin Veh, Hans Meyer oder Peter Neururer berichten ausführlich und erstaunlich offen über ihre eigenen Erfahrungen. Worauf kommt es in diesem Job wirklich an? Über den - vermeintlich - jeder schon alles weiß, es meistens sogar besser wissen will. Redaktion: Steffen Simon
"Atomic Africa" - Zwei Jahre lang reiste der Filmemacher Marcel Kolvenbach durch Afrika und recherchierte im Zeichen der neuen afrikanischen Atompolitik - vom Osten des Kontinents nach Südafrika, weiter in den Kongo und von dort in die Sahara. Boomende Wirtschaften brauchen Energie. Daher sollen bis 2050 laut der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEA in Afrika 40 neue Atomkraftwerke entstehen. Die dafür benötigten Uranreserven der Sahara sind hart umkämpft, stellen sie doch die wichtigste Quelle für Frankreichs Atommeiler dar. Kolvenbach zeigt eindrucksvoll, wie der Uranabbau die Lebensbedingungen vor Ort verschlechtert und die wenigen Atomkraftgegner in Afrika um ihr Leben fürchten. Eine WDR-Koproduktion mit der a&o buero filmproduktion GmbH. Redaktion: Jutta Krug
"Carte Blanche" - Ende 2002 überzog eine Gewaltwelle die Zentralafrikanische Republik. Rebellen aus dem Nachbarland Kongo hatten von ihrem Befehlshaber Jean-Pierre Bemba eine "Carte blanche" bekommen - einen Freibrief zum Plündern, Töten und Vergewaltigen. Der Dokumentarfilm unter der Regie von Heidi Specogna begleitet die Ermittler des Internationalen Gerichtshofs in das Land im Herzen Afrikas. Acht Jahre nach den Ereignissen soll es Gerechtigkeit geben. Jean-Pierre Bemba ist einer der ersten Kommandeure, den die internationale Justiz wegen seines Befehls zur systematischen Vergewaltigung anklagt. Redaktion: Sabine Rollberg (WDR/ARTE)
Spezial für Detlef Gumm und Hans-Georg Ulrich für die Langzeitbeobachtung "Berlin - Ecke Bundesplatz" - Leben und Sterben in Berlin-Wilmersdorf. Seit 1986 begleiten die beiden Regisseure Hans-Georg Ullrich und Detlef Gumm mit Geduld und Kamera das, was man "das ganz normale Leben" nennt. Sie zeigen Alltag, Freud und Leid von Bewohnern rund um den Bundesplatz in Berlin-Wilmersdorf und dokumentieren dabei die Stadt Berlin genauso wie die BRD-Geschichte in der Kohl-Ära oder Nachwendezeit. Ein Porträt einer 25jährigen Lebensgemeinschaft im Kontext der Berliner Subkultur vor und nach der Wende. "Berlin - Ecke Bundesplatz" ist eine Produktion von Känguruh-Film, Berlin, für den WDR (Redaktion Lucia Keuter), den RBB (Redaktion Rolf Bergmann) und 3sat (Redaktion Reinhard Wulf).
Kategorie Unterhaltung/Spezial:
"Frühstücksfernsehen" mit Olli Dittrich - Olli Dittrich gilt als bedeutendster Verwandlungskünstler der Gegenwart, seine Kunstfiguren sind legendär - in seiner ARD-Sendung "Frühstücksfernsehen" brilliert der dreifache Grimme-Preisträger in neun verschiedenen Hauptrollen. Als schwer seriöser Studiomoderator "Sören Lorenz" präsentiert der Humorist eine äußerst unterhaltsame Persiflage auf die Frühprogramme der deutschen Fernsehlandschaft - frei erfunden, aber von der Wahrheit kaum zu unterscheiden. Und mit all dem, was für viele Zuschauern morgens oft unfreiwillig komisch daherkommt: Sensationsnachrichten, die keine sind, übermüdete Witze der Moderatoren, schwadronierende Studioexperten, Gewinnspiele und Studiotiere - und natürlich Berichte aus Politik, Kultur, Sport und Boulevard. Im Studio unterstützt wird Olli Dittrich von Schauspielerin und Komikerin Cordula Stratmann als Co-Moderatorin "Claudia Akgün". "Frühstücksfernsehen" ist eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks in Zusammenarbeit mit beckground tv. Redaktion: Carsten Wiese
Besondere Ehrung für die ARD-Krimireihe "Tatort"
Eine besondere Ehrung erhält die ARD-Krimireihe "Tatort", die von dem ehemaligen WDR-Fernsehspielchef Gunther Witte konzipiert wurde. "Ein Programmformat, das in hervorstechender Art und in vorbildlicher Kombination von prägenden Merkmalen und Eigenschaften das deutsche Fernsehen über viele Jahrzehnte lang bereichert hat und mit unterhaltender Aufklärung zu einem einzigartigen Fixpunkt im Programm geworden ist", so die Begründung des Preisstifters DVV (Deutscher Volkshochschul-Verband).
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