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MONITOR: Nobelpreisträger warnen USA vor Spirale der Gewalt

Köln (ots)

Nobelpreisträger aus aller Welt sprechen sich gegen
einen Krieg in Afghanistan aus. Im ARD-Magazin MONITOR, das morgen um
20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird, warnen Friedens- und
Literaturnobelpreisträger die USA vor einer Spirale der Gewalt.
Der Südafrikaner Bischof Desmond Tutu, der 1984 als Vorkämpfer
gegen die Apartheid in Südafrika den Friedensnobelpreis erhielt,
mahnt die USA, Afghanistan nicht "in Schutt und Asche" zu legen.
Bischof Tutu: "Es ist sicher, dass für einen solchen Krieg wieder
Rache geübt wird." Es sei jedoch möglich, diese Gewaltspirale zu
durchbrechen. Als Beispiel nannte er Südafrika, das der Welt gezeigt
habe, wie man durch Verhandlungen zu einem Abkommen zwischen
ehemaligen Erzfeinden gelangen könne.
Seine Landsmännin Nadine Gordimer, die 1991 den Nobelpreis für
Literatur erhalten hat, sagt gegenüber MONITOR: "Kriege schaffen nur
noch mehr Probleme, neue Grenzen, neue Völkerwanderungen." Sie
kritisiert die martialischen Äußerungen George W. Bushs nach den
Anschlägen.
Der deutsche Literaturnobelpreisträger von 1999 Günter Grass lehnt
Vergeltung als Motiv für einen Krieg in Afghanistan ab. Denn
Vergeltung würde verhindern darüber nachzudenken: "Welche
Verantwortung haben wir, was dieses Verbrechen angeht und wie konnte
dieser Hass sich so steigern, so seinen Ausdruck finden?"
Der Italiener Dario Fo, Literaturnobelpreisträger von 1997,
beklagt in MONITOR: "Wenn man sich für den Frieden einsetzt und die
Verantwortung des Westens in dieser Situation kritisiert, wird man
als Mitläufer der Terroristen angesehen."
Der ehemalige Präsident Costa Ricas, Oscar Arias Sanchez, der 1987
den Friedensnobelpreis für die Ausarbeitung eines Planes zur
Befriedung Mittelamerikas erhielt, fordert bei der Bekämpfung des
Terrorismus die reichen Industrienationen auf: "mehr Verantwortung
für die Länder zu zeigen, die es noch nicht geschafft haben, die
Unterentwicklung und die Armut zu besiegen."

Rückfragen bitte an:

Annette Metzinger,
WDR-Pressestelle
Tel. 0221/220-2770

Redaktion Monitor,
Tel. 0221/220-3124

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